Die Qual der Wahl: Drei Optionen für das neue Maintalbad
Donnerstag, 24.02.2022
MAINTAL - Sportstätte, Ort der Erholung und Freizeitangebot für alle Altersgruppen – das ist das Maintalbad. Hier lernen Kinder schwimmen. Hier lässt sich ein heißer Sommertag genauso gut verbringen wie ein verregneter Herbsttag. Hier finden Spiel, Spaß und Sport zueinander – über alle Generationen hinweg. Daher gibt es parteiübergreifend ein klares Bekenntnis zu einem Neubau des 1973 errichteten Schwimmbads. Mit der Entscheidung für ein Raumprogramm und den Bauablauf in den städtischen Gremien steht ein Meilenstein bevor.
Drei Optionen hat das Büro Krieger Architekten und Ingenieure erarbeitet, das auf kommunale Bäderplanung spezialisiert ist und bislang 260 Bäder gebaut hat. Alle drei Varianten haben gemeinsam, dass sowohl ein Hallen- als auch ein Freibad vorgesehen sind. Denn das Maintalbad soll auch künftig ein Allwetterbad und vor allem Bürgerbad für alle sein. Mit einem sogenannten Cabriodach lassen sich mehrere Vorteile umsetzen.
„Ein Cabriodach ist eine sinnvolle Lösung bei diesem Projekt, mit der sich die Attraktivität und Nutzung des Bads steigern und gleichzeitig Betriebskosten reduzieren lassen. Denn sobald das Dach geöffnet ist, wird die energieintensive Lüftungsanlage für diesen Bereich abgestellt und es wird vom solaren Wärmegewinn profitiert. Zudem lässt sich die Freibadsaison ausweiten, da an einem sonnigen Frühlings- oder Herbsttag ein Freibaderlebnis möglich wird, während andere Freibäder in der Region geschlossen sind. Ein Cabriodach kompensiert die etwas geringeren Freibadflächen und wäre zudem ein Alleinstellungsmerkmal und Garant für witterungsunabhängigere Besucherzahlen“, erläutert Krieger-Geschäftsführer und Projektleiter Thomas Kalman.
Der Ausgangsentwurf, mit dem sich Krieger Architekten und Ingenieure im Kontext des europaweiten Vergabeverfahrens beworben und durchgesetzt hatte, folgt im Wesentlichen der bereits bestehenden Aufteilung und Größe mit einem Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschbecken sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Allerdings ist das Sprung- und Nichtschwimmer-/Erlebnisbecken als eigenständiger Bereich vorgesehen, um Konflikte zwischen Schwimmern, Nichtschwimmern und Springern auszuschließen. Denn natürlich bietet die Neuplanung die einmalige Möglichkeit, Optimierungen gegenüber den derzeitigen Gegebenheiten und Abläufen vorzunehmen. Zusätzlich ist in der Halle ein Kursbecken geplant. Denn das Interesse an Kursen wächst.
Der Planungsprozess
Im Planungsprozess wurde Alternative 1 erarbeitet: Eine Reduzierung der Wasserfläche durch den Verzicht auf einen reinen Schwimmerbereich im Freibad. Stattdessen kann das Schwimmerbecken inklusive Ein- und Drei-Meter-Sprungturm in der Halle durch das Cabriodach bei sommerlicher Wetterlage als ergänzendes Freibadangebot genutzt werden. Im Außenbereich sind zudem ein größeres Nichtschwimmer-, sowie ein Planschbecken geplant. Auch in der Halle sind ein Lehrschwimm-/ Erlebnisbecken und Planschbecken vorgesehen, sowie zusätzlich ein Kursbecken. Für diese Variante beträgt die Kostenschätzung ebenfalls rund 27 Millionen Euro.
Alternative 2 ist im Wesentlichen deckungsgleich mit Alternative 1. Es wird jedoch auf ein extra Kursbecken verzichtet und der Schwimmerbereich um eine Bahn reduziert auf fünf Bahnen. Die dritte Alternative ist eine Grundbedarfsplanung, mit der das Architekturbüro ein Raumprogramm innerhalb eines Kostenrahmens aus dem Jahr 2018 von rund 17,8 Millionen Euro abbildet. Es umfasst ein Nichtschwimmer- und Planschbecken im Freibad, sowie ein Schwimmer-, Plansch- und Nichtschwimmerbecken in der Halle. Ein Kursbecken ist auch in dieser Variante nicht enthalten. Dafür könnte das Nichtschwimmerbecken mit einem sogenannten Hubboden ausgestattet werden. Damit ließe sich je nach Kursangebot die Wassertiefe variieren.
Allerdings kommt es hier zu Nutzungskonflikten. Zudem wäre sowohl die Geschoss- als auch die Wasserfläche deutlich reduziert. „Eine Sauna wäre in diesem Konzept nicht empfehlenswert, sondern nur sinnvoll, wenn das Bad selbst den Gästen einen Mehrwert bietet. Nur dann erhöht sich die Verweildauer und lädt auch zu einem Saunabesuch mit Gastronomie ein“, so Kalman.
Mit den Optionen wird sich zunächst der Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte befassen, dessen Mitglieder am Donnerstag, 24. Februar, um 18.30 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt zusammenkommen. (pm)