Fassungslosigkeit und Entsetzen

Heimische Politiker über Ukraine-Krieg: "Krieg ist nach Europa zurückgekehrt"

Der Krieg hat begonnen - Foto: picture alliance/dpa/Sputnik | Anton Vergun


Donnerstag, 24.02.2022

REGION - Hessische Politiker sind fassungslos: Russland hat in der Nacht zu Donnerstag Ernst gemacht und erste Regionen in der Ukraine angegriffen. "Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt", sagt SPD-Politiker Michael Roth am Donnerstagmorgen. Mehr Stimmen aus der Politik lesen Sie hier.

Boris Rhein, Hessicher Landtagspräsident (CDU):

Der Präsident des Hessischen Landtages, Boris Rhein (CDU), hat den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine scharf verurteilt. "Für dieses völkerrechtswidrige Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin gibt es keinerlei Rechtfertigung. Putin setzt leichtfertig und vorsätzlich die seit Jahrzehnten gültige europäische Friedensordnung aufs Spiel und gefährdet unzählige Menschenleben. Er muss an den Verhandlungstisch zurückkehren. Für Brandstifter und Marodeure ist in Europa kein Platz." Als Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk hat der Landtagspräsident angeordnet, die ukrainische Flagge vor dem Parlament zu hissen. Er sagte: "Wir stehen solidarisch an der Seite der Ukraine."

Volker Bouffier, Hessens Ministerpräsident (CDU):

"Es ist ein Tag der Schande, ein Tag, der die Weltgeschichte verändern wird", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier am Donnerstagmorgen im hessischen Landtag in Wiesbaden. "Wir konnten uns das nicht vorstellen und vor allen Dingen wollten wir es uns auch nie vorstellen, dass mitten in Europa im Jahre 2022 Krieg herrscht. Meine Gedanken gelten den Menschen in der Ukraine."

Peter Beuth, hessischer Innenminister (CDU):

"Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt eine Zeitenwende dar. Der russische Machthaber Putin bricht mit dieser Invasion das Tabu vom Einsatz militärischer Gewalt in Europa. Dies ist eine der dunkelsten Stunden Europas seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit der Trauerbeflaggung wollen wir unser Entsetzen und unsere Solidarität mit der Ukraine ausdrücken. Unsere Gedanken sind in diesen bedrückenden Zeiten bei den Menschen in der Ukraine," so Innenminister Peter Beuth.

Boris Rhein, Hessicher Landtagspräsident (CDU).  - Archivfotos: O|N, KN
Boris Rhein, Hessicher Landtagspräsident (CDU). - Archivfotos: O|N, KN
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier.
Hessens Innenminister Peter Beuth.
Hessens Innenminister Peter Beuth.

Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages (SPD):

In einem Live-Interview bei N24 sagt Michael Roth (SPD): "Von einem guten Morgen möchte ich nicht sprechen. Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt. Wichtig ist, dass wir jetzt Entschlossenheit zeigen, Osteuropa ist nicht der Hinterhof von Wladimir Putin. Er hat es nicht geschafft, den Westen zu spalten, denn die EU und die Nato stehen geschlossen zusammen. Jetzt brauchen wir schmerzvolle Sanktionen, um ein Stoppschild aufzuzeigen. Wir müssen zeigen, dass es so nicht weitergeht und Druck auf Putin ausüben. Denn der Typ tickt anders, als wir in einer Demokratie. Er spielt mit dem, was er hat. Und das ist militärische Macht."

Landrat Thorsten Stolz (SPD) schreibt auf Facebook:

"Heute Morgen richtet sich der Blick sorgenvoll in Richtung Ukraine: Russland hat die Ukraine angegriffen. Ich schließe mich der ersten Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz an, der von einem furchtbaren Tag für die Ukraine und einem dunklen Tag für Europa gesprochen hat. Er bezeichnete den Angriff als eklatanten Bruch des Völkerrechts, der durch nichts zu rechtfertigen sei. Dem ist für das Erste nichts hinzuzufügen. Spannend und entscheidend wird jetzt sein, wie Europa, die USA und die Weltgemeinschaft auf den Angriff Russlands reagieren. Werden wirtschaftliche und politische Sanktionen weiter verschärft oder kommt es zu einer militärischen Intervention?

Auch, wenn es heute so aussieht, dass sich die Fronten weiter verschärfen und der Konflikt sich zuspitzt, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich am Ende doch noch eine friedliche Lösung finden lässt und somit Zerstörung, Tod und unsägliches Leid für viele Menschen abgewendet werden können. Ich will nicht akzeptieren, dass dieser Konflikt im 21. Jahrhundert nicht auch anders zu lösen ist. Krieg ist das allerletzte, was die Menschen in der Ukraine, in Europa und auf der Welt brauchen!"

Der Hanauer Pfarrer, Dechant Andreas Weber:

„Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine erschrecken uns und lenken unser Gebet und unsere Gedanken zu allen, die durch die grausamen Auseinandersetzungen betroffen sind. Auch die Gottesdienste an den kommenden Tagen werden in unseren Kirchen in diesen Anliegen gefeiert! In unseren Gemeinden vor Ort leben Menschen mit ukrainischen Wurzeln und mit Angehörigen, die vor Ort betroffen sind. Mit ihnen stehen wir im Gebet zusammen“, so Dechant Andreas Weber in einer Mitteilung. (ld/mp) 

Michael Roth (SPD).
Michael Roth (SPD).
Dechant Andreas Weber
Dechant Andreas Weber
Landrat Thorsten Stolz
Landrat Thorsten Stolz
Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine