PAPPERT PLAPPERT: Was Corona gespalten hat, führt der Krieg wieder zusammen

MAIN-KINZIG-KREIS - Während die Menschen im Osten Europas um ihr Leben fürchten, versuchen die Menschen im Westen alles, um deren Leid erträglicher zu machen. Spendenaktionen wurden innerhalb kürzester Zeit ins Leben gerufen, Hilfsaktionen werden gestartet und tonnenweise Kleidung und Sachspenden gesammelt. 

"Solidarität mit der Ukraine" ist der Satz, der in den letzten Tagen über allem steht. In den sozialen Netzen werden Beiträge geteilt, in denen zur Solidarität ausgerufen wird, Mahnwachen werden in ganz Europa gestartet - die Menschen stehen zusammen.

Komischerweise sind das die Menschen, die sich in der Corona-Pandemie angefeindet haben. Corona hat die Menschheit gespalten, der Krieg führt sie jetzt wieder zusammen. 

Die Menschen, die zusammen an Hilfsprojekten arbeiten, sind unter anderem die, die vor wenigen Wochen noch miteinander über Corona-Regeln gestritten haben. Teilweise wurden sich  in den "sozialen" Netzwerken die heftigsten Beleidigungen an den Kopf geworfen. 

Bei den Hilfsaktionen ist es aber egal, ob geimpft oder ungeimpft, Corona-Leugner, Querdenker oder Impf-Befürworter und Masken-Fans. Alle halten zusammen und setzen sich für die Menschen ein, die durch den Krieg in Not geraten sind. 

Bei all den schlechten Nachrichten, die das Jahr 2022 uns jetzt schon gebracht hat, finde ich das doch eine gute Nachricht, die vielen gar nicht bewusst ist. Aber: die man sich gerade in diesen Zeiten auch mal bewusst machen sollte. 

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los.