Fraport rechnet mit "massiven Einschränkungen"

Frankfurter Flughafen: Luftsicherheitskräfte streiken am Dienstag

Am Frankfurter Flughafen stehen am Dienstag abermals die Zeichen auf Streik. - Archivfoto: KN/Tobias Rehbein


Dienstag, 22.03.2022

FRANKFURT AM MAIN - Am Frankfurter Flughafen stehen die Zeichen abermals auf Streik: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die unter anderem in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und im Service-Bereich tätig sind, am Dienstag, 22. März, zu ganztägigen Warnstreiks auf. Der Streik wird um 2.00 Uhr beginnen und in den meisten Bereichen um 23.00 Uhr wieder enden.

"Infolgedessen wird es zu massiven Einschränkungen im Flugbetrieb kommen. Die Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs werden geschlossen sein. Ein Zustieg zu Flügen ab Frankfurt ist damit nicht möglich. Fraport bittet alle Passagiere, die ihre Reise in Frankfurt beginnen möchten, nicht zum Flughafen zu kommen. Für weitere Informationen wenden sich betroffene Fluggäste bitte an ihre Airline oder ihren Reiseveranstalter", heißt es seitens der Fraport.

Fluggäste, die am Flughafen Frankfurt lediglich umsteigen wollen, würden von den Streikmaßnahmen weitgehend unberührt bleiben. Jedoch könne es auch hier zu Beeinträchtigungen und Verzögerungen kommen.

Bislang keine Einigung erzielt


In den bisher vier Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein neues Angebot unterbreitet, das aber nur für die oberen Entgeltgruppen erhöht wurde.

"Gerade in den Entgeltgruppen mit weniger als 13 Euro Stundenlohn ist es beim bisherigen Angebot von 38 Cent mehr pro Stunde geblieben. Insgesamt ist auch dieses Angebot unzureichend, da es die Preisentwicklung nicht aufgreift und Nullmonate vorsieht. In der Tarifauseinandersetzung fanden bereits in der vergangenen Woche Warnstreiks an mehreren Flughäfen statt", teilt die Verdi mit.

"Wir sind in den Verhandlungen bei der Angleichung der regionalen Löhne und der Angleichung Ost an West weitergekommen. Aber bei der Lohnerhöhung sind die Arbeitgeber mit ihrem Angebot weit unter der Forderung der Beschäftigten geblieben. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen", kritisiert Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. "Die Arbeitgeber haben es versäumt, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, das die Preisentwicklung aufgreift und dafür sorgt, dass die Arbeit für qualifizierte Fachkräfte im Luftsicherheitsbereich attraktiv bleibt."

Das sagt die Fraport


"Es ist bereits der zweite Streik innerhalb von nur wenigen Tagen, der den Flugbetrieb massiv beeinträchtigt. Tausende Passagiere können ihre Reise ab Frankfurt am Dienstag nicht antreten", so ein Fraport-Sprecher. "Den Luftverkehr innerhalb kürzester Zeit in ganz Deutschland wieder gravierend zu stören, ist völlig unverhältnismäßig. Wir appellieren an die Tarifpartner, in Verhandlungen eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten."

Die Tarifverhandlungen werden am 24. März in Frankfurt fortgesetzt. (pm/sh)

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