Maintal ist vorbereitet

Geflüchtete aus der Ukraine beziehen die Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße

Thorsten Buld, Leiter des Fachdienstes Asyl (rechts), führt Bürgermeisterin Monika Böttcher und Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser durch die Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße. - Foto: Stadt Maintal


Donnerstag, 31.03.2022

MAINTAL - Es wird gehämmert, geschraubt, geklopft. Viele Hände packen tatkräftig mit an, um die Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße bezugsfertig zu machen. Die Zeit drängt. Bereits einen Tag später werden hier 50 Menschen erwartet, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. „Die Vorlaufzeit war kurz. Aber wir sind in Maintal gut vorbereitet“, betonten Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser, als sie die Notunterkunft am Dienstag besuchten.

Seit 2016 dient das Gebäude in der Carl-Zeiss-Straße als Notunterkunft. Im Zuge der starken Fluchtmigration nach Deutschland mietete die Stadt damals das Gewerbeobjekt an und baute es zu einer provisorischen Unterkunft um. Weil nicht alle Notplätze belegt wurden, zog zwischenzeitlich der Maintaler Leihladen im Erdgeschoss ein und die Bürgerhilfe Maintal erhielt weitere Lagerkapazitäten. In den beiden oberen Stockwerken leben seitdem Geflüchtete.

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der wachsenden Zahl vor allem von Frauen und Kindern, die vor dem Krieg fliehen, zeichnete sich ab, dass es diese Plätze kurzfristig braucht. Kurz darauf erhielt Maintal vom Main-Kinzig-Kreis die Nachricht, dass zwei Tage später 50 Menschen aus der Ukraine in Maintal eintreffen werden. Seitdem laufen die Vorbereitungen in der Notunterkunft auf Hochtouren.

Insgesamt zehn Kabinen mit einer Bettenbelegung für – je nach Größe - vier bis zehn Personen stehen bereit. Als sich Böttcher und Kaiser am Dienstagvormittag ein Bild vom raschen Fortschritt der Vorbereitungen machten, wurden die letzten Betten und Tische aufgebaut. Die meisten Kabinen sind bereits bezugsfertig. Sie sind mit dem Nötigsten ausgestattet: Betten, Tische, Stühle, Schränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen. Es gibt eine große Gemeinschaftsküche und einen gemeinsamen Essbereich, Sanitäreinrichtungen mit Wickelkommoden und Waschmaschinen. Neben den Mitarbeiter*innen aus dem städtischen Fachdienst Asyl sind vor allem viele Freiwillige im Einsatz, darunter auch Geflüchtete aus der Neckarstraße.

„Gerade in den ersten Tagen ist eine intensive Begleitung wichtig“, erklärt Thorsten Buld, Leiter des Fachdienstes Asyl. Er hat zwar vom Main-Kinzig-Kreis eine Liste mit Namen und Alter der eintreffenden Personen erhalten. „Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Kenntnis über den Bedarf an finanzieller Unterstützung, medizinischer Versorgung oder Ausstattung. Das werden wir alles in den ersten Tagen ermitteln und klären“, teilt er mit. 

Seit Beginn des Kriegs wurden etwa 100 Menschen in Maintal registriert. Sie alle haben private Unterkünfte gefunden. Mit den 50 Geflüchteten, die die Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße beziehen, erhält Maintal erstmals eine Zuweisung durch den Main-Kinzig-Kreis aus einer Sammelunterkunft im Kreisgebiet.“ (pm)

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