Der Stadtpfarrer bei KN

Impuls von Stefan Buß: Die Goldreparatur

Stadtpfarrer aus Fulda - Stefan Buß - Foto: Archiv


Mittwoch, 06.04.2022
von STEFAN BUß

FULDA/MKK - Wenn eine Keramikschale zerbricht, gibt es aus Japan ein sehr aufwendiges Reparaturverfahren. Man nennt es „Kintsugi“. Keramik- oder Porzellanbruchstücke werden mit einem speziellen Lack geklebt, fehlende Scherben werden mit einer in mehreren Schichten aufgetragenen Kittmasse ergänzt, in die feinstes Pulvergold oder andere Metalle wie Silber und Platin eingestreut werden.

Die Bruchlinien werden meist vergoldet. Daraus entsteht eine edle Schale, die wie ein Meisterwerk wirkt und nicht wie eine Schale, die mal zerbrochen war. Auch wir Menschen sind zerbrechliche Gefäße. Immer wieder gibt es Risse im Leben, Brechungen und Brüche in der Lebensgeschichte jeder und jeden einzelnen. Manchmal haben Menschen das Gefühl, vor einem Scherbenhaufen ihres Lebens zu stehen.

 Jesus Christus hat sich für die Menschen am Kreuz brechen lassen – und damit dem Menschen neue Hoffnung gegeben. Seine Auferstehung ist Zeichen, dass die Lebensbrüche eines Menschen, sein Scheitern ihn nicht zerbrechen muss. Denn genauso liegt auf dem Menschen der göttliche Glanz des Antlitzes Christi, darf der Menschen, der sich glaubend ihm öffnet, seine Auferstehung in sich tragen.

Sein Erlösungshandeln an uns Menschen, macht ihn heil. Mitten auf den Brüchen und Brechungen der Menschen legt Gott sozusagen das Gold der Auferstehung und fügt das Leben zu einem neuen Kunstwerk zusammen – das heller und goldener vom Leben singt als zuvor.

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