Kuh Liana im Kinderglück: Erstmals eine Drillingsgeburt

Montag, 04.04.2022
von WALTER DÖRR
SCHLÜCHTERN - Drillinge blickten auf der Eingeriede von Helmut und Waltraud Schmitt das Licht dieser Welt. Kuh Liana hatte auf dem landwirtschaftlichen Betrieb bei Gundhelm das seltene Kinderglück. Einfach nur süß sind die drei quirligen und neugierigen Kälbchen, die am 13. März geboren sind.
Auf ihren wackeligen Stelzenbeinen stehen sie in Einzelboxen des Stalls. Die Wahrscheinlichkeit für eine Drillingsgeburt ist äußerst selten. Normalerweise bekommen Kühe jeweils nur ein Kalb, manchmal auch zwei, aber drei sind eine kleine Sensation. Die Bayerische Anstalt für Landwirtschaft hat die Drillingswahrscheinlichkeit exakt auf 0,007 Prozent errechnet. Der Nachwuchssegen wurde übrigens durch eine künstliche Befruchtung eingeleitet. Rund 280 Tage dauert eine Schwangerschaft bei Kühen. Die gemischten Drillinge – also zwei Stiere und ein braun-weiß geflecktes Kalb - gebar Kuh Liana bei ihrer zweiten Kalbung.
Das Landwirtepaar Schmitt weiß, dass die weiblichen Rinder bei gemischten Drillingsgeburten meist unfruchtbar sind. Die Freude über die problemlose Geburt überwiegen aber. Malerisch im Schwarzbachtal zwischen Gundhelm und Elm liegt die Eingeriede von Helmut und Waltraud Schmitt. Nach dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) soll das historische Gehöft inmitten der Natur erbaut worden sein. 20 Hektar Land (acht Hektar gepachtet), das unmittelbar um das 1991 umgebaute Wohnhaus und die Stallungen liegt, wird bewirtschaftet.
Helmut Schmitt hat bei den baulichen Maßnahmen überwiegend selbst Hand angelegt – so perfekt, dass ihm spontan ein Job als Mauer angeboten wurde. Aber er ist Landwirt mit Leib und Seele. Zwölf Kühe und 24 Rinder stehen zurzeit im Stall. Auch ein sieben Jahre alter Auerochse mit schwarzem Fell, den Schmitt mit der Flasche aufgezogen hat. „Alle zwei Stunden das Fläschchen rund um die Uhr“, erinnert er sich. Die beiden haben deshalb eine besonders innige Beziehung.
Dass beide zusammen auch Spaziergänge machen, ist ganz normal. Auf einer Wiese des Hofes grasen zurzeit auch Shrophire-Schafe, da sie geschoren werden müssen. Normalerweise ist die Herde als Landschaftspfleger in der Weihnachtsbaumkultur der Schmitts im Einsatz. Die Schafsrasse eignet sich besonders, da sie die Nadelbäume nicht ver-beißt. Glückliche Hühner, die Eier in Freilandqualität legen, gibt es natürlich in dem Gehöft. Ein altes Zugpferd genießt seinen Lebensabend auf einer Hauswiese – vier Pferde besaß einst Helmut Schmitt.
Mithilfe von Traktoren und mechanischen Gerätschaften wir heutzutage einfacher Landwirtschaft betrieben. In große Rundballen gewickelte Silage (konserviertes Grünfutter) lagert auf dem Hof, ebenso wie gepresste Heuballen in einer großen Rundbogenhalle. Zum Mehrgenerationenhaus – aber ohne Zugangsberechtigung in das Haus - gehören vier Border-Collies. Die Hütehunde der Rasse aus Großbritannien sind intelligente Helfer beim Viehtrieb und aufmerksame Hausbewacher.