Wie weit kommt er wirklich?

Bürgerbus fährt bald in Sinntal - doch der Elektro-Antrieb trübt die Vorfreude

Übergabe des Bürgerbusses - Fotos: Moritz Pappert


Mittwoch, 06.04.2022
von MORITZ PAPPERT

SINNTAL - Die 112 kennt jeder. In Sinntal gibt es jetzt eine weitere wichtige Nummer: die 117. Wer die wählt, kann sich bald einen Bürgerbus bestellen. Am Dienstag wurde dieser von Prof. Dr. Heinz Zielinski von der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ an Bürgermeister Carsten Ullrich offiziell übergeben. Doch eine Kleinigkeit trübt die Vorfreude noch etwas. Der Bus fährt mit Elektroantrieb.

Der Bus soll ab Mitte Mai an zwei Tagen die Woche für die Bürger verfügbar sein. Am Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag fährt der Bus, wenn man sich spätestens einen Tag vorher angemeldet hat, nach Sterbfritz oder auch nach Altengronau. Das soll gerade den älteren Sinntaler Bürgern das Einkaufen oder die Arztbesuche erleichtern.

"Wir haben bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht. Ein Bürgerbus ist mehr als nur ein Fahrzeug, hier kommt man auch mal ins Gespräch. Daraus ergeben sich für ältere Menschen vielleicht noch weitere Möglichkeiten, zusammenzukommen", sagt Heinz Zielinski. Mittlerweile ist das der 85 Bürgerbus in Hessen. 

Das Motto des Busses ist: "Bürger fahren Bürger." Deshalb werden noch Ehrenamtliche gesucht, die sich als Fahrer zur Verfügung stellen. Bisher gibt es laut Tanja Lotz von der Gemeinde Sinntal schon elf freiwillige Fahrer.

Das größere Problem allerdings: der Bus fährt mit Elektroantrieb. Besonders im hügeligen Sinntal könnte das zum Problem werden. Bürgermeister Ullrich gibt zu: "Der Bus hat eine Reichweite von 250 Kilometer. Aber schon auf dem Weg von Darmstadt nach Sinntal musste zwischengetankt werden, sonst wäre er nicht angekommen." Von Darmstadt nach Sinntal sind es übrigens 111 Kilometer.

Bis der Bus dann Mitte Mai in Betrieb geht, will man deshalb Erfahrungswerte sammeln, wie weit der neue Bürgerbus im Sinntal wirklich kommt. 

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