Messwerte in Bieber und Schwarzbach nur mäßig erhöht

Freitag, 08.04.2022
BIEBERGEMÜND - Mitte März hatte das Regierungspräsidium Darmstadt über erneut festgestellte Arsenbelastungen in Böden und Gewässern in Biebergemünd berichtet (GNZ vom 18. März). Gemeinsam mit der Gemeinde hatte die Behörde daraufhin Handlungsempfehlungen für die Bürger herausgegeben, um mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises schätzt dieses Risiko allerdings als äußerst gering ein, da die zulässigen Grenzwerte nur geringfügig überschritten werden. Zu einem ähnlichen Urteil kommen inzwischen auch das Regierungspräsidium sowie ein Fachunternehmen, das die Untersuchungen vor Ort verantwortet.
Dass die Belastung von Böden und Gewässern mit Arsen und Schwermetallen in Teilen von Biebergemünd auf den früheren Bergbau im Ortsteil Bieber zurückzuführen ist, ist seit Längerem bekannt. So waren aufgrund der Belastung bekanntlich zwei Spielplätze, einer in Wirtheim, einer in Bieber am Römerberg, geschlossen worden. In Wirtheim ist der Spielplatz nach erfolgreicher Sanierung wieder geöffnet, in Bieber soll dieser Schritt in diesem Jahr erfolgen.
Die Altlasten des Bergbaus sind teilweise auch über ehemalige Entwässerungsstollen in die Bieber und den Schwarzbach eingetragen worden. So gelangten das Arsen und andere Schwermetalle etwa im Röhrig in die Bieber und im Bereich des Lochborns in den Schwarzbach. Laut Auskunft des beauftragen Fachunternehmens, der HIM GmbH aus Biebesheim, sind für eine Gefährdungsabschätzung die Vorgaben der Trinkwasserverordnung herangezogen worden. Diese sieht für die potenzielle Nutzung des Oberflächenwassers durch die Bevölkerung für Arsen einen Grenzwert von 0,010 Milligramm pro Liter vor.
Im vergangenen Jahr sei das Oberflächenwasser an 60 Standorten untersucht worden, einmal im April und einmal im September und Oktober. Laut HIM konnte oberhalb der Zuflüsse von Stollenwasser in der Bieber und im Schwarzbach nahezu keine Belastung festgestellt worden. Die Messwerte lagen in diesem Bereich bei einem Arsengehalt von maximal 0,001 Milligramm pro Liter. Im Schwarzbach wurde oberhalb der Lochmühle ein Maximalwert von 0,135 Milligramm pro Liter gemessen, der sich allerdings durch Zuflüsse auf 0,045 beziehungsweise bei der Mündung in die Bieber auf 0,035 Milligramm pro Liter reduzierte. In der Bieber selbst wurde im Röhrig ein maximaler Arsengehalt von 0,020 Milligramm pro Liter festgestellt. Nach dem Zufluss des Schwarzbachs stieg der Wert auf etwa 0,030 und betrug vor der Mündung in die Kinzig bei Wirtheim noch etwa 0,025 Milligramm pro Liter. (dan/GNZ)
Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen.