Max Schad im K.N-Gespräch: "Hessens Polizei ist nicht rechter, als anderswo"
Samstag, 16.04.2022
von MORITZ PAPPERT und TOBIAS BAYER
MAIN-KINZIG-KREIS - Es war der erste sommerliche Tag in diesem Jahr am Dienstag: Das nahm KINZIG.NEWS zum Anlass, den Landtagsabgeordneten der CDU, Max Schad (38), auf die Dachterrasse des Kinzig-Valley in Gelnhausen einzuladen, um mit ihm über die bevorstehende Wahl zum CDU-Kreisvorsitzenden, die Landtagswahl 2023 und den Rücktritt von Volker Bouffier zu sprechen.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Katja Leikert nicht mehr als Kreisvorsitzende der CDU Main-Kinzig antreten wird. Max Schad soll ihr Nachfolger werden. Zuletzt ist die Partei in der Region besonders durch einige Unstimmigkeiten aufgefallen. "Ich würde nicht sagen, dass wir zerstrittener als andere Kreisverbände sind. Bei uns war es aber so, dass wir die Streitigkeiten, die es gab, nach außen getragen haben und das müssen versuchen besser intern zu lösen. Das erwarten die Leute auch von Parteien", sagt Schad.
Der 38-Jährige will, wenn er als neuer Kreisvorsitzender gewählt ist, erst einmal versuchen, das Parteileben nach der Corona-Pause wieder in Schwung zu bekommen. Konkret will er eine Veranstaltungsreihe ins Leben rufen, mit modernen Rednern und "Möglichkeiten schaffen, sich wiederzusehen."
Wechsel nach Berlin: "Keine Option"
Schad gefällt seine Arbeit im Hessischen Landtag in Wiesbaden. Ein Wechsel in den Bundestag sei für ihn keine Option. "Der Unterschied ist, dass man bei den Entscheidungen im Landtag direkt einen Effekt sieht. Wenn ich mir ansehe, wie die Straßen in der Region saniert wurden, welche Projekte man gefördert hat, das hat man ja alles in Berlin so garnicht. Dort ist das alles viel weiter weg."
In den vergangenen Wochen gab es erneut Polizeiskandale in Hessen. Max Schad verteidigt Innenminister Beuth: "Ich habe den Eindruck, dass sich Peter Beuth wirklich darum kümmert. Auf sowas wird aber mittlerweile mehr geachtet. Hier ist eine höhere Sensibilität da, als es früher war. Deshalb kann es sein, dass viel mehr an die Öffentlichkeit dringt, als es vorher war." Wichtig sei, wie damit umgegangen wird. Schad glaube aber nicht, dass die hessische Polizei rechter, als in anderen Bundesländern ist. "Hessens Polizei ist sicherlich nicht rechter, als anderswo."
Ein Generationenwechsel ohne Ärger
Auf die kommende Landtagswahl 2023 blickt Max Schad zuversichtlich. "Wir haben als Hessen Union etwas geschafft, worum uns viele beneiden, und zwar dass wir einen Generationenwechsel geschafft haben, ohne dass es Ärger gab. Boris Rhein muss jetzt noch gewählt werden.“
Schad weiter: „Ich freue mich, dass Volker Bouffier den Boris als seinen Nachfolger als Hessens CDU-Chef und designierten Ministerpräsidenten ausgewählt hat. Ich sehe uns da gut aufgestellt und glaube, dass Boris Rhein die Menschen überzeugen wird."
Zum Rücktritt von Ministerpräsident Volker Bouffier sagt Schad: "Bouffier ist ein brillanter Typ in der Analyse und in dem, was er mitbringt. Da spricht so viel Erfahrung raus. Dass er das jetzt so entschieden hat, verdient allen Respekt."
Max Schad ist 38 Jahre alt, verheiratet, hat ein Kind und wohnt in Großkrotzenburg. Er ist Landtagsabgeordneter in der ersten Wahlperiode. Dort ist er zuständig für die Themen Behindertenpolitik und Jugendpolitik.