Neuanfang gescheitert

Keine Ruhe beim Geschichtsverein: Medienreferent Drüll dankt ab

Bild nach der Wahl des neuen Vorstandes Mitte März. Ein Gespräch zwischen Martina Weibezahn (4. von links), Simon Beck (Mitte) und Meinolf Drüll (rechts) nahm nun keinen guten Verlauf. - Foto: Archiv Grob/GNZ


Donnerstag, 21.04.2022

BIEBERGEMÜND - Noch nicht einmal einen Monat ist es her, da schien es, als hätte der Geschichtsverein Biebergemünd in einer Mitgliederversammlung den seit Jahren schwelenden Konflikt um die Ausrichtung und Leitung des Biebergrundmuseums ad acta gelegt. Eine Museumsordnung wurde verabschiedet und ein neuer Vorstand gewählt – mit Simon Beck als Vorsitzendem. 

Doch der Versuch eines Neuanfangs in Harmonie hat einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Meinolf Drüll, seit 18 Jahren als Medienreferent das Sprachrohr des Vereins, hat entrüstet sein Amt niedergelegt. Der Grund: In einem Gespräch mit Beck und seiner Stellvertreterin Martina Weibezahn wurde Drüll nahegelegt, dass er Presseveröffentlichungen und Rundschreiben an die Vereinsmitglieder künftig mit dem Vorstand abzustimmen habe. Darauf mochte sich Drüll nicht einlassen.

Nachdem Medienreferent Drüll am Dienstagabend das Gespräch mit den beiden Vorsitzenden beendet und die Zusammenkunft verlassen hatte, erklärte er gestern Vormittag in einem Rundschreiben an die Mitglieder seinen Rücktritt. Das Format dieses Treffens, in dessen Verlauf es zum Bruch gekommen war, war ungewöhnlich. Die neuen Vorsitzenden hatten in der konstituierenden Sitzung des Vorstandes am 4. April angekündigt, die einzelnen Vorstandsteams zu separaten Gesprächen einzuladen. Am Dienstag war das Team „Öffentlichkeitsarbeit“ mit Drüll und seinem Stellvertreter Holger Herzog an der Reihe. Drüll schreibt mit Blick auf das Treffen: „Ziemlich schnell kamen die beiden Vorsitzenden auf den Punkt, dass unsere Aktivitäten (Pressemitteilungen, Mitgliederrundschreiben) künftig den beiden Vorsitzenden vor Veröffentlichung zur Kenntnis gebracht werden sollen. Auf meine Nachfrage hin wurde mitgeteilt, dass sich der Geschichtsverein in einer sensiblen Phase befindet, wo alle Risiken einer Fehlinformation der Mitglieder/ Öffentlichkeit vermieden werden sollen.“ Er habe dieses „Ansinnen“ abgelehnt, weil er sich mit Blick auf seine 18-jährige Tätigkeit keiner Fehlinformation bewusst sei und ihm Derartiges von den bisherigen Vorständen noch nie vorgeworfen worden sei. Für Drüll ist die Forderung des Vorstandes ganz eindeutig ein Ausdruck fehlenden Vertrauens. 

Er schreibt weiter: „Ich habe mal nachgeschaut: In den letzten drei Jahren habe ich 85 Mitgliederrundschreiben und 45 Pressemitteilungen herausgebracht. Ich weiß nicht, welcher Verein im Umfeld des Main-Kinzig-Kreises eine bessere Öffentlichkeitsarbeit macht. Und das ohne Fehlinformationen, sondern mit dem Anspruch, den Geschichtsverein Biebergemünd optimal zu verkaufen.“ Drüll weist auf ein gewaltiges Arbeitspensum hin und erinnert an die Erstellung von 14 „Chronik“-Heften, an die Festschrift zum 25-jährigen Vereinsbestehen und die Gestaltung der Homepage mit Fotodokumentation fast aller Vereinsveranstaltungen. (in/GNZ)

Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen.

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: redaktion@kinzig.news
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: vertrieb@kinzig.news
    Kinzig.Termine