Aktiver Kampf gegen Kinderarbeit & Menschenhandel

Stiftung Kinderzukunft hilft Kindern und Familien in Thailand

Mitarbeiterin Monika Rickert (links) besucht eines der Child-Development-Center, die vom Projekt der Stiftung Kinderzukunft gefördert werden - Fotos: Privat


Freitag, 29.04.2022

GRÜNDAU/THAILAND - Menschenhandel und Zwangsarbeit sind in Thailand nach wie vor weit verbreitet. Die Not und die Verzweiflung armer Familien werden dabei besonders ausgenutzt. Mit dem falschen Versprechen einer Verbesserung ihrer Lebenssituation werden vor allem Kinder Opfer von Menschenhändlern. Das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) kofinanzierte Projekt der Stiftung Kinderzukunft bekämpft aktiv die Ursachen von Kinderarbeit und Menschenhandel.

Durch den längsten andauernden Konflikt weltweit sind in den letzten Jahrzehnten viele Menschen aus Myanmar nach Thailand und Indien geflohen. Die Stiftung Kinderzukunft will die Lebenssituation von diesen sowie von Menschen in ähnlichen Situationen verbessern und verstärkt ihr Team mit einer weiteren Mitarbeiterin. Monika Rickert besetzt seit dem 01.01.2022 die Stelle „Assistenz Projektmanagement“. In dieser neuen Funktion liegt ihr Schwerpunkt vor allem bei den Stiftungsprojekten in Thailand. Zuvor war Monika Rickert bereits in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und hat unter anderem drei Jahre in Myanmar gelebt und gearbeitet. Soziale Gerechtigkeit, sich aktiv für die Verwirklichung der Menschenrechte einsetzen zu können und mit ihrer Expertise das Leben von Menschen zu erleichtern, motiviert sie bei ihrer Arbeit besonders.

Monika Rickert konnte bereits gemeinsam mit ihrem Kollegen das Gesundheitsprojekt in Thailand besuchen. Die Reise führte sie in viele kleine Dörfer nahe der Grenze zu Myanmar und Laos sowie zu ADRA (Adventist Development and Relief Agency) Thailand, der Partnerorganisation vor Ort. Besonderen Eindruck hinterließ dabei die Fahrt in die Bergdörfer, die über kurvenreiche, steile Straßen führte und einen Eindruck von den beschwerlichen Wegen vermittelte, die die Bevölkerung zur Versorgung auf sich nehmen muss. „Kaum möglich, sich vorzustellen, wie beschwerlich die Reise zu Fuß oder auf einem kleinen Motorrad sein muss“, erzählt Monika Rickert. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist für Angehörige ethnischer Minderheiten ohne Staatsbürgerschaft zusätzlich erschwert. Durch das Projekt erhält die Bevölkerung mobile gesundheitliche Versorgung, Trainings in frühkindlicher Entwicklung und Unterstützung bei Einbürgerungsanträgen.

Neben der Qualitätssicherung des Projektes ergab sich bei dem Besuch der Einrichtungen die Möglichkeit, mehr über die Lebenssituationen der Menschen zu erfahren, die die Angebote nutzen. So lernten sie eine staatenlose 16-jährige Mutter kennen, die medizinische und finanzielle Unterstützung rund um die Geburt ihres Kindes erhielt und dadurch auch ihren Schulabschluss nachholen kann. Eine Großmutter, die neben ihrem 5-jährigen lernbeeinträchtigten Enkel noch ihre 91-jährige Mutter versorgt, berichtete außerdem dankbar von dem Care-Taker-Training. Sie freut sich nun zu wissen, wie sie ihre Familie besser ernähren und ihren Enkel im Alltag fördern kann.

„Wir dürfen uns von dem reicheren Teil Thailands nicht blenden lassen, denn es gibt viele Menschen, die in Armut und Rechtsunsicherheit leben. Und wie überall sind Kinder besonders schlimm davon betroffen, sie müssen früh mithelfen, die Familie zu ernähren und haben wenig Perspektive, sich später hocharbeiten zu können“, meint Monika Rickert zum Abschluss der Dienstreise, auch im Hinblick auf die Bedeutung des Projektes.

Besuch bei einer Familie, die die Angebote des Projektes nutzt
Besuch bei einer Familie, die die Angebote des Projektes nutzt
Ein Junge in der mobilen Klinik
Ein Junge in der mobilen Klinik
Eine Mutter und ihr Kind besuchen die mobile Klinik des Projektes
Eine Mutter und ihr Kind besuchen die mobile Klinik des Projektes

Gesundheitsprojekt für Bergvölker


Weltweit gibt es laut der internationalen Arbeitsorganisation (IAO) rund 152 Millionen Kinderarbeiter zwischen fünf und siebzehn Jahren. In den entlegenen ländlichen Gebieten im Grenzgebiet Thailands zu Myanmar und Laos ist das Phänomen besonders verbreitet. Denn dort wohnen Bergvölker, die vom System vergessen und leichte Beute für skrupellose Menschenhändler sind. Für sie ist das Gesundheitsprojekt der Stiftung Kinderzukunft und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung da. Die Maßnahmen machen Familien und Kommunen widerstandsfähiger gegen Krankheit und Menschenhandel. Weitere Informationen zu den Projekten der Stiftung Kinderzukunft in Thailand unter https://www.Kinderzukunft.de/Wie-wir-helfen/Gesundheitsprojekt-Thailand.html.

Stiftung Kinderzukunft: Anerkannte, erfolgreiche Hilfe für Kinder in Not


Seit mehr als 30 Jahren bekämpft die hessische Stiftung Kinderarmut effektiv. Mit eigenen Kinderdörfern sowie Ernährungs- und Bildungsprojekten weltweit gibt sie Kindern, die einen schlechten Start ins Leben hatten, eine Zukunftsperspektive. In den Projekten der Kinderzukunft wachsen Kinder und Jugendliche unter guten Lebens- und Lernbedingungen gesund, geborgen und sicher auf und können dann als Erwachsene selbstständig ein menschenwürdiges Leben führen. Somit bekämpft die Stiftung Kinderzukunft Armut direkt dort, wo sie entsteht und leistet gleichzeitig nachhaltige Entwicklungshilfe.

Mit kofinanzierten Projekten, die mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und anderen Förderern durchgeführt werden, setzt sich die Kinderzukunft aktiv für die Verwirklichung der Rechte der Kinder ein. (pm)

Weitere Informationen unter www.Kinderzukunft.de

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