HANAU

Drei Entwürfe - keine Entscheidung: Strukturausschuss diskutiert über Schlossplatz Zukunft

Nach Überzeugung des Magistrats ist der Entwurf von Baugesellschaft/Terramag die beste Wahl für den künftigen Schlossplatz. Die Ausschussmitglieder wollten sich diesbezüglich noch nicht festlegen. - Foto: GNZ


Dienstag, 10.09.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

HANAU - Dreieinhalb Stunden lang dauerte die jüngste Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses, das Gros dieses Zeitrahmens war der Frage gewidmet, wie der Hanauer Schlossplatz künftig aussehen soll. Ein Votum der Ausschussmitglieder gab es am Ende trotzdem nicht – dafür aber noch viele offene Fragen.

Es geht um das künftige Gesicht der Hanauer Altstadt, und wie das aussehen könnte, dazu hatten sich zahlreiche interessierte Investoren im Rahmen eines sogenannten Konzeptvergabeverfahrens Gedanken gemacht. Drei Interessenten – die Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag und die beiden Investorengruppen KCI und 3W – sind noch im Rennen um den Auftrag, den letzten der fünf Hanauer Innenstadtplätze zu gestalten. Der Hanauer Magistrat hat sich bereits festgelegt und eine Empfehlung für den Entwurf von Baugesellschaft/Terramag abgegeben. Im Ausschuss legte OB Claus Kaminsky noch einmal sehr ausführlich dar, warum – und das war an vielen Stellen auch eine Begründung dafür, warum es der Entwurf von KCI nun eben nicht sein solle.

Das historisierende Modell, das der Verein Stadtbild Hanau unterstützt, fand und findet in der Bevölkerung sehr viel Zustimmung, und auch Kaminsky sprach von einer „anfänglichen Verliebtheit“ in Bezug auf KCI-Idee. Jene sei aber, bei genauerer Betrachtung recht schnell der Überzeugung gewichen, dass „der flächendeckende Nachbau einer Innenstadt, die es so nie gegeben hat“ nicht das zukunftsträchtige Modell für Hanau sein könne. Doch nicht allein in der optischen Anmutung liegen für Kaminsky die Schwierigkeiten mit dem Konzept, auch was die sieht er Probleme. „Für keine einzige der vorgesehenen Nutzungen gibt es einen belastbaren Letter of Intent“, unterstrich der OB. Die Bonitätsfrage sei ungeklärt, die geplante Brauhaus-Gastronomie kaum mehr als eine Idee, ohne dass dahinter jemand stehe, der bereit sei, das umzusetzen. Gleiches gelte für die Idee eines Hotels – auch hier fehle ein konkreter Betreiber.

Ob ein gastronomisches Konzept jener Größenordnung an dieser Stelle funktionieren wird, hält der OB überdies für fraglich – schließlich haben die Hanauer Altstadtgastronomen bekanntlich schwer zu kämpfen. Ob also das erklärte Ziel, mehr Frequenz in die Altstadt zu bringen funktionieren würde, sei fraglich, doch genau das erhofft man sich von der Tanzschule Berné, die im Konzept von Baugesellschaft/Terramag Mieterin sein wird. Dafür, dass der Verein Stadtbild gemutmaßt hatte, die Tanzschule werde die Miete für die 900 Quadratmeter großen Räumlichkeiten kaum aufbringen können, gab es deutliche Kritik des Rathauschefs. Ein Familienunternehmen, durch solche Diskreditierungen öffentlich in Misskredit zu bringen, sei nicht hinnehmbar.

Die CDU hatte sich bereits vor der Sitzung öffentlich für den KCI-Entwurf ausgesprochen, dessen Realisierung, das habe sich nach vielen Gesprächen, unter anderem beim Bürgerwochenende, gezeigt, ein „Herzenswunsch“ der Bevölkerung sei.

Diskussionsthema ist weiterhin die Frage nach einem Hotel, insbesondere um den defizitären Congress Park besser auszulasten. Während die beiden anderen Konzepte – das von 3W von Anfang an, das von KCI durch nachträgliche Anpassung – ein Hotel vorsehen, ist ein solches bei Baugesellschaft und Terramag nicht vorgesehen – zum Missfallen vieler Parlamentarier. Der CDU ist daran sehr gelegen, auch die Grünen fänden ein kleines Hotel gut. OB Kaminsky schloss eine Nachjustierung in diesem Punkt nicht aus, betonte aber, jene nicht zusichern zu können in einem im Anschluss an die Entscheidung beginnenden „Veredelungsprozess“. Die finale Entscheidung trifft die Hanauer Stadtverordnetenversammlung am 23. September.+++

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