HANAU

Autofrei statt Actibump: Langstraße soll Fußgängerzone werden

Verkehrsberuhigte Zone: Immer wieder wird das Tempolimit in der Langstraße ignoriert und auch das Thema Parken nimmt mancher Autofahrer sehr locker. - Foto: GNZ


Dienstag, 10.09.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

HANAU - Als eine der ersten Straßen in Deutschland überhaupt sollte die Langstraße in Hanau mit dem sogenannten Actibump, einer versenkbaren Tempofalle ausgestattet werden, um notorischen Rasern den Spaß zu verderben, doch daraus wird nun nichts. Weil mit dem System längst nicht alle verkehrstechnischen Probleme dort gelöst werden können, hat sich die Stadt inzwischen für einen anderen Weg entschieden und will Autos generell aus der Langstraße verbannen.

Wie Stadtrat Thomas Morlock als zuständiger Dezernent im Struktur- und Umweltausschuss mitteilte, soll der Bereich der Langstraße zwischen Steinheimer Straße und Hirschstraße künftig zur Fußgängerzone werden. Nach einer Bestandsaufnahme vor Ort sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass damit den zahlreichen Verstößen im ruhenden wie im fließenden Verkehr weitaus effektiver begegnen kann. Die Raser, die immer wieder durch die verkehrsberuhigte Zone donnern und damit die „Zielgruppe“ des zunächst geplanten Actibump darstellen, sind nämlich bloß eines von mehreren Sorgenkindern. Hinzu kommen, wie Morlock ausführte, diejenigen, die dort zum Zwecke des Sehens und Gesehen-Werdens wieder und wieder ihre Runden drehten sowie die vielen Falschparker. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres habe man bereits mehr als 2.000 Verstöße im ruhenden Verkehr registriert – ganz deutlich über dem Durchschnitt der Hanauer Straßen.

Dass mit der autofreien Langstraße auch mehr Aufenthaltsqualität für die Fußgänger verbunden sei, mehr Raum für Bäume und der Radverkehr die Straße dann beidseitig nutzen könnte, nannte Morlock als weitere Pluspunkte des Vorhabens, das mittels Pollern und einem mit 120.000 Euro überschaubaren Kostenrahmen umgesetzt werden soll. Der Verzicht von etwa 20 Parkplätzen hingegen dürfte in der Bevölkerung weniger positiv aufgenommen werden, passt aber laut Morlock zum städtischen Konzept, das Parken aus dem Straßenraum in Parkhäuser zu lenken. Die Zufahrt für Anlieger soll auch künftig gewährleistet werden, ebenso wie die Andienung der Ladengeschäfte. Hierzu soll es am 31. Oktober eine Bürgerversammlung geben, die um 19 Uhr im CPH beginnt. +++  

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