Von Zigarillos und Bratwurst mit Senf

PAPPERT PLAPPERT: Der ewige Landesvater: Was bleibt von Volker Bouffier?

K.N-Kolumnist Moritz Pappert - Foto: Marius Auth


Montag, 06.06.2022
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - Diese Woche war historisch für Hessen. Landesvater Volker Bouffier (70) hat sein Amt als Ministerpräsident abgegeben. Die Ankündigung vor einigen Monaten kam für viele überraschend. Immerhin hatte er eine Krebserkrankung, die Corona-Pandemie und die Bundestagswahl überstanden und wie immer scheinbar lässig über die politische Bühne gebracht.

Aber was bleibt jetzt von Bouffier, der gefühlt 50 Jahre, tatsächlich aber 12 Jahre lang Ministerpräsident war?

Zuallererst bleibt natürlich ein würdiger Abgang. Ein Jahr vor der Landtagswahl 2023 zu sagen "Ich höre auf", ist ein mutiger Schritt. Und es ist auch ein feiner Zug von ihm, die Landtagswahl-Bühne seinem Nachfolger Boris Rhein (50) zu überlassen.

Bouffier auf einem Schützenfest in Wanfried - Foto: Hendrik Urbin
Bouffier auf einem Schützenfest in Wanfried - Foto: Hendrik Urbin
Bei Bratwurst mit Senf in Fulda
Bei Bratwurst mit Senf in Fulda

Dabei ist Bouffier wohl durch Höhen und Tiefen gegangen, wie kaum einer seiner Vorgänger. Seine Krebserkrankung, der Tod seiner politischen Wegbegleiter und Freunde Walter Lübcke und Thomas Schäfer und der Anschlag von Hanau. Teilweise sichtlich körperlich angeschlagen bleibt er an der Spitze in Hessen - hier dachten schon viele, dass er bald aufhören wird. Aber er macht weiter.

Aber was bleibt noch? Auf jeden Fall ein bodenständiger Politiker, der nach eigenen Aussagen nur Teewasser kochen kann. Aber mal ehrlich, das reicht doch eigentlich auch. Anderen Politikern würde ich nicht mal das zutrauen, eben weil andere Politiker so weit ab von dem "Volk" und dem alltäglichen Leben sind. Der Volker ist das aber nie gewesen.

Volker Bouffier war als Ministerpräsident schon sehr besonders. Er war staatsmännisch, hat klare Kante gezeigt und ist immer volksnah geblieben. Der Volker eben. Der Volker, der gerne mal eine Zigarillo raucht, ein Bierchen trinkt und Bratwurst mit Senf isst. 

Übrigens: so ganz weg ist er noch nicht. Für seine Zeit a.D. hat er sich in der Staatskanzlei ein Büro mit Personal, Dienstwagen und Fahrer reserviert. Er hat nach eigenen Aussagen doch noch viel zu tun.

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