Organisierter Rauschgifthandel

Drogenrazzia: 700 Polizisten im Einsatz - 46 Objekte durchsucht

Darüber hinaus wurden zwei Kleinplantagen für Cannnabis, über fünf Kilogramm Cannabis, 800 Gramm Kokain, sieben erlaubnispflichtige Schusswaffen sichergestellt. - Symboldbild: Pixabay


Mittwoch, 15.06.2022

OFFENBACH - Einen Ermittlungserfolg können Staatsanwaltschaft und Polizei nach der Entschlüsselung sogenannter EncroChat-Kommunikation und weiterer verschlüsselter Netzwerke verzeichnen. Nach mehr als einjährigen Ermittlungen der Betäubungsmittelabteilung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des Kommissariates zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (ZK 30) des Polizeipräsidiums Südosthessen, erfolgten am Dienstagmorgen Durchsuchungs- und Festnahmemaßnahmen.

Hierbei wurden 46 Objekte (Wohnungen, Garagen, Gewerberäume) durchsucht und 30 Personen vorläufig festgenommen. Gegen elf Personen im Alter zwischen 28 und 36 Jahren sowie eine Frau im Alter von 32 Jahren hatte die Staatsanwaltschaft bereits Haftbefehle erwirkt. Die Ermittlungen basieren auf den entschlüsselten Kommunikationsdaten der Telekommunikationsanbieter EncroChat, SkyECC und Anom.

700 Polizeibeamte im Einsatz


An dem Einsatz waren über 700 Polizeibeamte des Hessischen Landeskriminalamts, allen Hessischen Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei beteiligt. Die Durchsuchungsmaßnahmen wurden ferner auch durch den Einsatz von 20 Rauschgift- und Geldnotenspürhunden begleitet. Unterstützt wurden die Maßnahmen von polizeilichen Spezialeinheiten. Die Einsatzmaßnahmen erfolgten überwiegend im Bereich der Stadt und des Landkreis Offenbach. Weitere Einsatzörtlichkeiten befanden sich in Höchst im Odenwald und in Frankfurt am Main.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten organisierten bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Rauschgifthandel vor. Mehreren Beschuldigten wird auch die Bildung einer kriminellen Vereinigung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Konkret sollen die Beschuldigten mehr als zwei Tonnen Cannabis aus Spanien in die Bundesrepublik geschmuggelt und anschließend mit hohen Gewinnen weiterverkauft haben.

Mit großen Mengen Kokain gehandelt


Die Vorwürfe beinhalten auch den Handel mit großen Mengen Kokain (über 50 Kilogramm) und das Betreiben eines Amphetaminlabors, in dem mehrere Hundert Kilogramm Amphetamin produziert und verkauft worden sein sollen. Zum Zeitpunkt der Durchsuchung lagerten noch zehn Kilogramm Amphetamin im Labor, ebenso diverse Chemikalien und fünf Kilogramm Amphetaminbase, streckbar auf 50 Kilogramm Amphetamin. Bei einem mutmaßlichen Abnehmer wurden weitere 600 Gramm Amphetamin aufgefunden.

Darüber hinaus wurden zwei Kleinplantagen für Cannnabis, über fünf Kilogramm Cannabis, 800 Gramm Kokain, sieben erlaubnispflichtige Schusswaffen, sowie Bargeld im hohen fünfstelligen Bereich und diverse Luxusartikel sichergestellt.

Die Ermittlungen erstrecken sich auch auf Tatbeteiligte wegen des Verdachts der Geldwäsche, die über verschiedene Gewerbe die erzielten Gewinne aus den Betäubungsmittelgeschäften in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust haben sollen. Zur Abschöpfung der mutmaßlichen Gewinne erwirkte die Staatsanwaltschaft Vermögensarreste in einer Gesamthöhe von über 16 Millionen Euro.

Bei der Ermittlung und Beschlagnahme der Vermögenswerte setzte die Polizei neben polizeilichen Finanzermittlern auch Gerichtsvollzieher und Verwerter ein. Hierbei wurden unter anderem fünf Immobilien ganz oder zum Teil mit Arresten belegt. Beschlagnahmt wurden auch drei Taxen, die seitens der Beschuldigten zur Durchführung der Betäubungsmittelgeschäfte für Kurierfahrten eingesetzt worden sein sollen. (pm)

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