Warum Ihr auf Sauberkeit bei Trink- und Badestellen achten solltet
Montag, 20.06.2022
HESSEN - Es ist heiß in Hessen: Umso wichtiger ist es, jetzt auch an die tierischen Gartenbewohner zu denken und ihnen die heißen Tage erträglicher zu machen. Denn viele natürliche Wasserstellen wie Pfützen und Gräben trocknen bei Hitze rasch aus.
„In vielen Siedlungen und in weiten Teilen der Landschaft sind die natürlichen Gewässer verschwunden. Jeder Gartenteich ist daher eine lebenswichtige Oase für viele Tiere. Aber auch einfache Lösungen wie Vogeltränken und Wasserschalen helfen vielen Tieren bei anhaltend heißem und trockenem Wetter“, rät Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Wenn natürliche Wasserstellen, wie Pfützen und Gräben, austrocknen, seien die künstlichen Becken heiß begehrt, denn auch Vögel müssen bei heißem Wetter mehr trinken. Damit die Hilfe auch tatsächlich bei den tierischen Gartenbewohnern ankommt, gibt es einige wichtige Regeln zu beachten.
Ansonsten können sich die Tiere beim Trinken und der sommerlichen Hitze leicht mit tödlichen Krankheitserregern anstecken. Und nicht nur Vögel freuen sich über das kühle Nass, auch Igel oder Eichhörnchen nutzen gerne eine Tränke. Mit einem Stein oder Holzstück ausgerüstet, ist die Tränke auch für Insekten eine willkommene Erfrischung. Damit keine Tiere ertrinken oder durch für sie gefährliche Krankheitserreger erkranken, gilt es, ein paar Dinge zu beachten.
"Das oberste Gebot ist Sauberkeit"
„Das oberste Gebot bei Vogeltränken, ganz gleich, ob im Garten, auf
der Terrasse oder dem Balkon, ist Sauberkeit, aber bitte ohne Chemie.
Vor allem bei großer Hitze muss das Wasser täglich gewechselt werden“,
sagt Eppler. Für die Reinigung von Tränken reicht eine Bürste und
kochendes Wasser aus. Am besten nutzt man zwei Wasserschalen
abwechselnd, denn wenn die Schale 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind
mögliche Krankheitserreger abgestorben. Außerdem wird durch Reinigung
und Wasserwechsel verhindert, dass sich Stechmücken vermehren.
Der
richtige Platz für eine Vogeltränke muss sorgfältig ausgewählt werden.
Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und nehmen die Tränke nur an, wenn
sie sich dort auch sicher fühlen. Damit sie nicht zu leichter Beute für
anschleichende Katzen werden, sollte die Badestelle für sie gut
einsehbar sein. Am besten eignen sich freihängende Vogeltränken aus
frostfester Keramik. In nahe Büsche und Bäume können die Vögel sich bei
Gefahr schnell flüchten. „Büsche, Bäume und Fassadengrün spenden im
Gegensatz zu Schottergärten auch Schatten und bieten damit Singvögeln
einen kühlen Rückzugsort für die Mittagssiesta“, erklärt der Biologe
Eppler.
Eine flache Schüssel tut es auch
Vogelbäder gibt es im Fach- und Gartenhandel. Eine flache
Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch. Die
Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser
nähern können. Wer eine Vogeltränke mit unterschiedlichen Tiefen
zwischen 2,5 cm und 10 cm anbietet, kann so verschiedene Vogelarten beim
Baden beobachten. Wichtig ist auch, dass der Boden der Tränke rau ist,
so dass die Vögel genügend Halt haben und nicht rutschen. „Übrigens
baden Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Wer nur
einen gepflasterten Hof hat, kann dort auch ein Sandbad in einer
flachen Schale einrichten“, rät der Landesvorsitzende.
Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser! Das Wasser wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach „unter die Flügel zu greifen“, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen oder Moos als sichere Landefläche. Eine solche Insektentränke auf dem Balkon oder im Garten wird gern von Wild- und Honigbienen zum Wasserholen genutzt. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen.
Damit die Tiere in Teichen mit Steilufern, Regenwassertonnen und an Wasserstellen nicht ertrinken, sind Ausstiegshilfen unerlässlich. Regensammelgefäße mit steilen Wänden sollten sicher abgedeckt werden, auch um Steckmücken einzudämmen. Größere Wassertröge können mit einem Holzstock oder Brettchen als Rettungsfloß ausgestattet werden. (pm)