"Weniger Lärm für Viele"

SPD in Hanau und Offenbach fordern Fortsetzung von "Segmented Approach"

Das neue Anflugverfahren „Segmented Approach“ am Frankfurter Flughafen - Symbolbild: Pixabay


Dienstag, 21.06.2022

HANAU / OFFENBACH - Das neue Anflugverfahren „Segmented Approach“ am Frankfurter Flughafen habe zu einer Minderung des Fluglärms in Hanau und Offenbach geführt und damit die Lebensbedingungen in beiden Städten verbessert, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD Fraktionen aus Hanau und Offenbach. Nun wollen fünfzehn Kommunen aus der Rhein-Main-Region das Verfahren kippen und notfalls Rechtsmittel dagegen einlegen.

Bei dem alternativen Anflugverfahren, dessen Probebetrieb im Februar nach einem Jahr verlängert wurde, wird ein Teil der Flugzeuge an Hanau und Offenbach vorbei über weniger dicht besiedeltes Gebiet geführt. „Jede Maßnahme, die den Fluglärm in unseren Großstädten reduziert, kann man nur begrüßen“, meint dazu der Hanauer SPD Fraktionsvorsitzender Maximilian Bieri.

Bei Vollbetrieb leiden bekanntlich beide Städte darunter, dass die meisten Flugzeuge gebündelt über ihrem Gebiet anfliegen. Die Fraktionsvorsitzende der SPD Offenbach, Helena Wolf, pflichtet ihm bei: „Unsere Städte tragen in der Region seit Jahrzehnten besonders stark die Lärmbelastungen des Flugverkehrs und müssen entlastet werden.“

Völliges Unverständnis haben Wolf und Bieri nun für die Forderung von fünfzehn Kommunen, darunter dem Kreis Offenbach, das Verfahren auszusetzen. „Das Ziel von Segmented Approach ist es, stark betroffene Städte wie die unseren zu entlasten und eine geringere Belastung auf deutlich mehr Schultern zu verteilen.“ Die Ankündigung, Rechtsmittel gegen die Fortführung des Probebetriebes einlegen zu wollen, ist für die beiden Fraktionsvorsitzenden ein Zeichen großer Unsolidarität im regionalen Miteinander.

Dass der Frankfurter Flughafen ein großer Wirtschaftsfaktor der Region sei und ein unverzichtbarer Jobmotor, stehe außer Frage, so die SPD. Viele Menschen der Region würden am Flughafen arbeiten, viele Betriebe seien auf die Nähe zum Flughafen angewiesen oder würden sich deswegen in der Rhein-Main-Region ansiedeln. „Einerseits profitieren die Kommunen von der Nähe zum Flughafen, andererseits sollen die Belastungen vom Fluglärm nur Großstädte wie Hanau oder Offenbach tragen – dagegen wehren wir uns in aller Deutlichkeit“, nehmen Wolf und Bieri Stellung.

„Hanau und Offenbach nehmen im Zusammenhang mit dem Flugverkehr auch Belastungen in Kauf, die aber möglichst gering gehalten und vor allem gerecht verteilt werden müssen.“ Letztlich müssten die Lasten solidarisch getragen werden. Die beiden Fraktionsvorsitzenden fordern in diesem Zusammenhang die hessische Landesregierung auf, den Probebetrieb von Fraport zu unterstützen. Wenn das alternative Anflugverfahren zu weniger Lärm für viele führe, müsse dies auch umgesetzt werden, fordert die SPD abschließend. (pm)

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