Niedrige Pegelstände an Kontrollpunkten

Ab sofort: Wasserentnahmeverbot im Main-Kinzig-Kreis

Die gesunkenen Pegelstände erfordert strenge Maßnahmen. - Archivfoto: MKK-Pressestelle


Donnerstag, 23.06.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - Der Main-Kinzig-Kreis hat am Dienstag verfügt, dass bis auf Weiteres kein Wasser mehr aus Flüssen und Bächen gepumpt werden darf. Hintergrund sind die deutlich gesunkenen Pegel an den hiesigen Fließgewässern. Vor dem Main-Kinzig-Kreis hatten bereits andere hessische Landkreise entsprechende Verbote erlassen. Die Oberläufe von Kinzig, Bracht und Co. führen zu wenig Wasser, so dass es an den Ufern nun untersagt ist, Wasser zu entnehmen.

Ausnahmen vom Verbot gibt es nur im eng begrenzten Maße, beispielsweise für den Bereich der Landwirtschaft und bei kurzfristigen Wasserentnahmen, um Pflanzen zur Nahrungsmittelgewinnung zum Eigenbedarf zu gießen. Dauerhaft installierte Pumpen und Gerätschaften sind mit sofortiger Wirkung abzubauen.

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler begründet den Schritt damit, „dass die Pegelstände nun schon seit Wochen eine fallende Tendenz haben und sich auf niedrigem Niveau befinden“. „Für den Beginn der Woche waren ja zumindest Niederschläge angekündigt. Die geringen Mengen, die tatsächlich über dem Kreisgebiet niedergegangen sind, haben an den besorgniserregend niedrigen Pegelständen nichts geändert“, erklärt die Umweltdezernentin.

Bedrohung für Pflanzen und Tiere


Grundsätzlich ist eine erlaubnisfreie Gewässerbenutzung im Rahmen des Anlieger- oder Eigentümergebrauches unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Diese Voraussetzungen gelten jedoch nicht mehr bei Pegelständen wie derzeit. Nahezu alle beobachteten Pegelstände im Main-Kinzig-Kreis liegen unterhalb des mittleren Niedrigwassers und somit in einem kritischen Bereich. Bedrohlich sind diese Pegelstände insbesondere für die Pflanzen und Tiere, die in den Gewässern vorkommen; weiteres Abpumpen von Wasser kann die Situation verschärfen. Daher erlässt der Kreis nun die entsprechenden Maßnahmen.

Das Wasserentnahmeverbot ist nicht das erste im Main-Kinzig-Kreis. Zuletzt hatte es 2020 eine solche Allgemeinverfügung gegeben. Im vergangenen Jahr hatte sich die Situation leicht entspannt, weshalb es der Kreis auch in diesem Jahr zunächst bei eindringlichen Appellen zum Wassersparen beließ. Im Einklang mit den Wasserversorgern der Region, die ebenfalls auf den Umstand sinkender Pegel hingewiesen und alle Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe gebeten haben, gibt es für diesen Sommer wieder strikte Vorgaben.

Bei Missachtung des Wasserentnahmeverbots drohen Bußgelder. Die Kontrollen vor Ort übernehmen die Städte und Gemeinden, die aufgenommene Verstöße an den Main-Kinzig-Kreis melden. Die Allgemeinverfügung im Wortlaut ist online zu finden unter „Öffentliche Bekanntmachungen“ auf der Seite des Main-Kinzig-Kreises: www.mkk.de. (pm)

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