Im Herzen Schlüchterns: Areal rund um Stadthalle wird neu gestaltet
Dienstag, 28.06.2022
SCHLÜCHTERN - Rund um Stadthalle und Schlösschen im Herzen von Schlüchtern wird seit einigen Monaten eifrig gewerkelt. Dort soll ein zentraler Ort der Erholung und Entspannung entstehen, der auch gerne für Außengastronomie oder Festivitäten genutzt werden kann. Im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Kernbereiche“ ist diese rund 4.800 Quadratmeter große Fläche ein Handlungsschwerpunkt. Die Gesamtkosten sind mit rund 680.000 Euro veranschlagt.
Tag für Tag bieten sich dem Betrachter dort Veränderungen. Und es fällt auf: Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes „nicht ein Stein auf dem anderen geblieben“. Doch mittlerweile sind die Arbeiten so weit vorangeschritten, dass immer deutlicher zu erkennen ist, wie das Areal später aussehen wird.
Und trotz einiger unerwarteten baulichen Überraschungen – wie immer bei solchen Projekten - ist die gesamte Maßnahme im Zeitplan. „Es gibt keine Verzögerungen“, freut sich Thomas Müller, Beauftragter der Stadt Schlüchtern für dieses Vorhaben. Die derzeit umfassenden Pflasterarbeiten sollen nach seiner Prognose im August, die Bepflanzung im Herbst beendet werden.
Planemächer-Brunnen versetzt
Größtes Einzelprojekt war bisher das Versetzen des Planemächer-Brunnens am 23. Mai wenige Meter in Richtung Schlösschen. Und die beiden Figuren auf dem Brunnen bekamen nicht nur einen neuen Standort, sondern dank einer Drehung um rund 30 Grad auch eine neue Blickrichtung. Mit einem großen Kran wurde das rund 25 Tonnen schwere Ensemble versetzt. Der Umzug war nötig geworden, damit die Gastronomie vor der Stadthalle mehr Fläche bekommt und noch genug Platz für die Anfahrt der Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr vorhanden ist.
Einen neuen Standort bekam auch ein Feldahorn im rückwärtigen Bereich, der ebenfalls etwa um zehn Meter versetzt wurde. Von dem beauftragten Hauptunternehmen, einer Garten- und Landschaftsbau-Firma aus dem fränkischen Kleinostheim, wurden zudem umfangreiche Erd- und Baggerarbeiten vorgenommen. Zu den ersten beiden Häusern in der Lotichiusstraße wurde rückwärtig eine Abgrenzung mit Holzelementen aus imprägnierter Lärche vorgenommen.
Seit wenigen Tagen liegt das Hauptaugenmerk nunmehr auf den
Pflasterarbeiten. Von der Bushaltestelle der Stadtschule her verlegen
Arbeiter den grauen „Friedewalder Quarzsandstein“ mit rötlichen
Schattierungen. Von dort schlängeln sich die Verbindungen durch das
rückwärtige Gelände, vorbei am alten Weitzel-Denkmal und der
„Grimm´schen Laube“ bis hin zum Stadthallen-Parkplatz. Zuvor waren
kürzlich in diesem Bereich auch Leitungen für Strom und Wasser verlegt
worden, damit künftig bei Festen überall darauf zugegriffen werden kann.
Mit
dem Quarzsandstein wird zudem der Platz vor Stadthalle und Schlösschen
ausgelegt. Allerdings müssen hier vorher noch einmal die Bagger
anrücken. Bei einer Befahrung des dort liegenden Abwasserkanals der
Stadthalle mittels einer Kamera wurden Einwachsungen von Wurzeln sowie
Brüche festgestellt, so dass dieser Abschnitt erneuert werden soll.
Apropos
„Grimm´sche Laube“: Die alten Überreste sind bis auf zwei historische
Stelen im Frontbereich zurückgebaut worden. Die alte Tischplatte mit
Füßen wurde von einem heimischen Unternehmen mittlerweile restauriert
und bis zum Wiedereinbau verwahrt. Nun wird der Hügel unter der Laube
neu modelliert, gepflastert und mit einer Hainbucken-Hecke in Rundbögen
bepflanzt – alles in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.
"Jedermanns" mit gemütlichem Biergarten
Unterdessen
hat das Restaurant „Jedermanns“ einen provisorischen gemütlichen
Biergarten auf der Terrasse der Stadthalle erhalten. Dieser kann vom
Parkplatz her erreicht werden und wird bei schönem Wetter vom Ehepaar
Silke und Christian Ay und ihren Mitarbeitern bewirtschaftet. Auch der
Umbau im vorderen Teil der Stadthalle, wo ein Café einziehen soll,
schreitet voran. Erste Fassaden-Arbeiten wurden bereits erledigt. Nun
wird die Lieferung der neuen Fensterelemente erwartet, bevor dann
zeitnah mit dem Innenausbau begonnen wird, erklärt Thomas Müller.
Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) ist hocherfreut, dass die Baumaßnahme so gut im Zeitrahmen liegt. „Immer mehr lässt sich erahnen, wie schön diese zentrale gelegene Fläche künftig werden wird“, so seine Beobachtung. Den Bürgerinnen und Bürgern stehe nach der Fertigstellung ein wunderschönes Areal zum Genießen der Außengastronomie, zum Feiern von Festen oder einfach zum Erholen und Verweilen zur Verfügung. (pm)