Unverzichtbarer Katastrophenschutz

Waldbrand, Hochwasser, Extremwetterlage: Hessen ist bestens gerüstet

Rettungsübung mit Innenminister Peter Beuth Fotos: Moritz Pappert


Samstag, 02.07.2022
von MORITZ PAPPERT

WIESBADEN - Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist allen bewusst, wie wichtig und unverzichtbar Katastrophenschutz ist. Innenminister Peter Beuth sagt im Rahmen einer Sommerpressereise, bei der der Katastrophenschutz vorgestellt wurde: "Wir müssen unsere Widerstandsfähigkeit erhöhen".

Die rund 23.000 Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz in Hessen verfügen dank der Ausstattungsoffensive der Hessischen Landesregierung, in die das Land seit dem Jahr 2008 mehr als 70 Millionen Euro investiert hat, über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes. Dazu kommen nochmal rund 57.000 Menschen, die im Brandschutz arbeiten. "Das besondere ist, dass fast alle diese Tätigkeit im Ehrenamt ausüben", sagt Beuth.

Innenminister Peter Beuth
Innenminister Peter Beuth
Waldbrandübung in Gießen
Waldbrandübung in Gießen

Waldbrand, Hochwasser, Extremwetter im Fokus

Bei der Sommerpressereise wurde besonders die vielfältige Arbeit im Katastrophenschutz vorgestellt. Auf einem Flugplatz bei Gießen präsentierte die Fliegerstaffel der Polizei zusammen mit der Feuerwehr eine Waldbrandübung. Innerhalb kurzer Zeit war der Helikopter in der Luft, an der Winde ein Behälter mit 800 Litern Wasser, die in ein paar Sekunden über der Wiese abgelassen wurden. Der letzte Waldbrandeinsatz mit Hubschrauber war übrigens 2020, als in Langen eine große Waldfläche brannte.

Auf dem Gelände des Katastrophenschutz-Zentrallagers in Wetzlar wurde eine Windenrettung mit dem Hubschrauber simuliert. Dadurch wurden zuletzt Menschen, aber auch Hunde, im Ahrtal vom Hochwasser gerettet. "Das gehört zu den anspruchsvollsten Einsätzen", sagt der Chef der Fliegerstaffel. In dem Zentrallager in Wetzlar werden 1,5 Millionen Sandsäcke und weitere Ausstattung, nicht nur für den Hochwasserschutz, gelagert.

Zivilschutz wird immer wichtiger

"Aufgrund zunehmender Extremwetterlagen, aber auch anlässlich der angespannten Sicherheitslage in Europa kommt der Stärkung des Katastrophenschutzes in unserem Land eine besondere Bedeutung zu", sagt der Innenminister. Aktuell gebe es 700 Fahrzeuge für den Katastrophenschutz in Hessen. Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal habe man aber festgestellt, dass viele Fahrzeuge für ein solches Gelände nicht geeignet seien. Hier will man nachbessern. "Das Konzept plus die Helfer plus die Ausstattung macht den Katastrophenschutz in Hessen aus."

Seit dem Krieg in der Ukraine habe auch der Zivilschutz wieder eine besondere Bedeutung. "Hessen hat bereits viel getan und ist auf verschiedene Katastrophenszenarien sehr gut vorbereitet. Angesichts des Kriegs in Europa werden wir unser Engagement weiter steigern und gleichzeitig auch die Belange des Zivilschutzes, der vorrangig eine Bundesangelegenheit ist, in den Blick nehmen, um den Bevölkerungsschutz ganzheitlich zu stärken", so Innenminister Peter Beuth.

Übung einer Windenrettung
Übung einer Windenrettung

Hintergrund: Katastrophenschutz und Zivilschutz bilden den Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz ist Teil der öffentlichen Sicherheit und der Gefahrenabwehr. Für die Sicherheit in Deutschland sind Bund, Länder und Kommunen zuständig. Der Begriff Bevölkerungsschutz beschreibt als zusammenfassende Bezeichnung alle Aufgaben und Maßnahmen der Kommunen, der Länder, die für den Katastrophenschutz zuständig sind, und des Bundes, der originär für den Zivilschutz verantwortlich ist.

Dazu zählen alle Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen vor Katastrophen und anderen schweren Notlagen (Katastrophenschutz) sowie vor den Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten (Zivilschutz). Davon ausgeschlossen sind alle polizeilichen und militärischen Maßnahmen. 

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