Anhaltende Trockenheit

"Unser kostbarstes Gut": NABU rät zum Wassersparen im Garten

Jetzt ist auch im Garten Wassersparen angesagt. - Symboldbild: Pixabay


Donnerstag, 07.07.2022

HESSEN - Es ist zu trocken in Hessen. Ergiebiger Regen über mehrere Tage, der das Regendefizit und den Wasserhaushalt wieder ausgleicht, ist nicht in Sicht. Viele Bäche sind zu Rinnsalen geschrumpft, und auch die größeren Gewässer führen Niedrigwasser. Um eine zusätzliche Belastung des Ökosystems zu verhindern, haben bereits viele Landkreise in Hessen die Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen verboten.

„Jetzt ist auch im Garten Wassersparen angesagt. Den Boden mit Gründüngungspflanzen oder Mulch zu bedecken oder oberflächlich zu lockern, verhindern, dass Wasser zu stark verdunstet und schützen so vor dem Austrocknen“, sagt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender NABU Hessen. Mit der Gießkanne lassen sich zudem die Pflanzen, die es nötig haben, gezielt im Wurzelbereich bewässern. „Rasen muss nicht gesprengt oder gewässert werden, er kann längere Trockenperioden ertragen und wird danach wieder grün. Die Wurzeln bleiben intakt und treiben bei genügend Feuchtigkeit wieder neu aus“.

Hecken schützen vor Verdunstung


Mit Hilfe einfacher Tipps kann jeder etwas dafür tun, dass der eigene Garten die Trockenheit besser übersteht. „Kompost beispielsweise speichert sehr viel Wasser und ist daher eine wichtige Ergänzung für Pflanzen“, sagt Eppler. Im Gemüsegarten bewirken Mischkultur und Fruchtfolge eine bessere Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, weil sie sich gegenseitig begünstigen. Sie helfen, Wasser besser verfügbar zu machen, halten Schädlinge und Krankheiten fern und fördern Bodenleben und Nährstoffe.

Wichtig im Garten sind Hecken und Sträucher. Sie halten Wind ab, schützen vor Verdunstung und erhalten die Bodenfeuchte. Niederschläge werden abgefangen und Taubildung erhöht. „Ganz nebenbei versorgen die heimischen Gehölze Insekten mit Nahrung und bieten Vögeln Unterschlupf, filtern Staub und Pollen und produzieren Kühle durch Verdunstung“, erklärt Eppler.

Entsiegelte Böden und Versickerungsflächen lassen Regenwasser in den Boden sickern. „Wenn der Gartenschlauch an die Trinkwasserleitung angeschlossen wird, werden nicht nur wertvolle Ressourcen verschwendet, sondern es kann auch teuer werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte Regenwasser auffangen und damit gießen. So kann man sich auch heftige Gewittergüsse langfristig zunutze machen. Dieses Wasser gibt es kostenlos“, so der Landesvorsitzende. (pm)

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