PAPPERT PLAPPERT: Kurze Hose und T-Shirt statt Anzug und Krawatte

Montag, 25.07.2022
von MORITZ PAPPERT
MAIN-KINZIG-KREIS - Es ist doch schon irgendwie ein seltsames Bild: Es sind knapp 40 Grad und man sieht immer noch Anzugträger mit Krawatte durch die Stadt laufen. Da fragt man sich doch: wieso machen die das? Sollten wir nicht einfach ein bisschen lockerer mit unserem Kleidungsstil umgehen? Gerade im Sommer.
Klar hat es was mit gutem Benehmen und Stil zu tun, dass man zu bestimmten Anlässen und in bestimmten Jobs einen Anzug oder gar eine Krawatte tragen sollte. Aber es ist Sommer. Und nicht nur das, es ist auch noch richtig warm draußen. Wer hätte denn etwas dagegen, wenn man mal mit kurzer Hose und T-Shirt statt Anzug und Krawatte zur Arbeit käme?
Diese steifen Dresscodes, die es vielleicht früher einmal gab, haben doch längst ausgedient. Außerdem wäre mir ein Sparkassen-Mitarbeiter mit einem lockeren Kleidungsstil direkt viel sympathischer, als in einem solch steifen Outfit. Und ganz ehrlich: Es gibt auch viele, denen dieser Look einfach nicht steht. Wenn ihr schon mal einen 18-jährigen Sparkassen-Azubi mit Krawatte und Anzug gesehen, dann wisst ihr, was ich meine.
In einer Sparkasse im Süden Deutschlands wurde mittlerweile die Krawattenpflicht abgeschafft. Kurze Hosen allerdings sind noch verboten. Dabei glaube ich kaum, dass mich jemand mit einer kurzen Hose schlechter berät, als jemand mit einer langen Hose. Und ich glaube auch nicht, dass es Kunden gibt, die wegen einer Lockerung des Kleidungsstils die Bank wechseln würden.
Auch erfolgreiche Prominente wurden, man glaubt es kaum, erfolgreich ohne Business-Kleidung. Mark Zuckerberg, der Erfinder von Facebook, trägt schon immer nur T-Shirt oder Pullover. Oder auch Robert Habeck. Er trägt oft keinen Anzug, sondern einfach nur ein Hemd. Immerhin hat er es so zum Vizekanzler gebracht. Ich bin der Meinung, dass gerade bei ihm dieses lockere Auftreten zum Erfolg geführt hat.
Übrigens: Das Flip-Flop tragen an der Arbeit geht dann aber selbst mir zu weit. Irgendwo muss man ja noch unterscheiden können, ob man im Urlaub oder an der Arbeit ist.
Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los.