Bisher 23 Steine in der Stadt

Familie gründete Seifenfabrik: Fünf Stolpersteine erinnern an Max und Ilse Wolf

Max Wolf am Mittwoch in Schlüchtern - Fotos: Moritz Pappert


Freitag, 29.07.2022
von MORITZ PAPPERT

SCHLÜCHTERN - Das Ehepaar Max und Ilse Wolf gehörte zu der großen jüdischen Familie Wolf, die sich vor Jahrhunderten im Schlüchterner Land angesiedelt haben. Ihre Vorfahren gründeten zwei Seifenfabriken. Die "Dampfseifenfabrik" und die spätere "Dreiturm". Ihrer Familie zu Ehren wurden am Mittwoch in Schlüchtern fünf Stolpersteine vor der ehemaligen Seifenfabrik in der Fuldaer Straße verlegt.

Erster Stadtrat Reinhold Baier sagt zu den vielen Familienmitgliedern und Nachkommen der Familie Wolf, die am Mittwoch aus den verschiedensten europäischen Ländern angereist sind: "Ich wäre froh, wenn sie nicht da wären, denn dann gäbe es auch keinen Grund dazu." Dabei bezieht er sich auf die Verfolgung der Familie in der Naziherrschaft, bei der Max Wolf fünf Monate im Gefängnis festgehalten wurde.

Kerstin Baier-Hildebrand vom Geschichtsverein Schlüchtern verdeutlicht in ihrer Ansprache, dass die Stolpersteine das größte dezentrale Mahnmal der Welt seien. "Es ist eine Form des Gedenkens, die unmittelbar und persönlich ist." Die Steine seien ein Zeichen für ein "gemeinsames Erinnern und Gedenken."

Von der Familie Wolf war unter anderem Max Wolf, der denselben Namen wie sein Großvater hat, anwesend. "Der Glaube an soziale Gerechtigkeit meiner Familie trug dazu bei, den Bewohner dieser Stadt etwas Besseres anzubieten. Meine Großeltern haben nie den Glauben an ihre Werte und Ideale verloren, die in dieser Stadt gesät wurden", sagt Max Wolf. Abschließend sagt er: "Diese Veranstaltung wird die Erinnerung an meine Großeltern wachhalten."

Bisher wurden in der Stadt Schlüchtern an vier Standorten Stolpersteine verlegt. Mit den Steinen für die Familie Wolf sind es jetzt 23 Steine in der Stadt. In diesem Jahr sollen noch drei weitere Folgen. Die nächste Stolpersteinverlegung ist für den 17. August geplant. 

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