Projekt im Jugendarrest Gelnhausen

Hunde sollen junge Kriminelle auf rechten Weg bringen

Die Arrestanten beim Training mit den Hunden - Fotos: tby


Donnerstag, 04.08.2022

GELNHAUSEN - Vielversprechendes Projekt für jugendliche Kriminelle in der Barbarossastadt.

In der Jugendarresteinrichtung Gelnhausen hat sich das Projekt „Soziales Training mit dem Hund“ etabliert. Die Labrador-Rüden Collin (9), Koda (5), Louie (3) und Maluk (1) geben dafür alles. 

Ziel des Projektes, welches ein bis zwei Mal in der Woche stattfindet: Heranwachsende bei ihrem Umgang mit Trauer, Aggression oder Isolation unterstützen. Bei der „tiergestützten Arbeit“ lernen die Heranwachsenden sozialer und eigenverantwortlicher zu werden. Zudem soll das Training mit den Hunden zeigen, wie die jungen Arrestanten - wie es fachlich korrekt heißt - stress reduzieren können. 

Hessen neuer Justizminister Prof. Poseck (CDU)
Hessen neuer Justizminister Prof. Poseck (CDU)
Minister Poseck, Max Schaad, Michael Reul (alle CDU, v.l.n.r.)
Minister Poseck, Max Schaad, Michael Reul (alle CDU, v.l.n.r.)
Einrichtungsleiter Christian Scheuermann, Justizminister Poseck & Geschäftsleitung Angelika Simon (v.l.n.r.)
Einrichtungsleiter Christian Scheuermann, Justizminister Poseck & Geschäftsleitung Angelika Simon (v.l.n.r.)

"Kriminelle Karrieren abbrechen"

Einer von den Arrestanten ist ein 17-Jähriger, er hat "Scheiße gebaut", ist deshalb für vier Wochen im Jugendarrest in Gelnhausen. Sein Psychologe hat ihm das Training mit den Hunden empfohlen, er hat den Tipp dankbar angenommen: "Ich will die Zeit hier sinnvoll verbringen. Durch das Training mit den Hunden lerne ich viel über Körpersprache." Wenn der 17-Jährige raus ist, hat er ein Ziel: „Keine Scheiße mehr bauen."

Hessens neuer Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) hat die Jugendarresteinrichtung Gelnhausen am Mittwoch besucht, machte sich selbst ein Bild vom Projekt. Poseck: "Ich bin beeindruckt, was hier angeboten wird. Es geht in der Jugendarresteinrichtung vor allem darum, kriminelle Karrieren abzubrechen und die Arrestanten auf ein straffreies Leben vorzubereiten." Poseck ist überzeugt: „Das trägt auch zur Sicherheit unseres Landes bei." Ein ganz wertvoller Teil der Arbeit sei nun das Pionier-Projekt mit den Hunden.

Der Justizminister im Gespräch mit zwei Arrestanten
Der Justizminister im Gespräch mit zwei Arrestanten

"Die Hunde sind ein Eisbrecher"

Angelika Simon, Geschäftsleitung der Jugendarresteinrichtung und seit 20 Jahren Hunde-Ausbilderin, bestätigt: „Die Hunde sind ein Eisbrecher, sie öffnen verschlossene Jugendliche. Dabei habe ich auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Mein Eindruck: Umso komplizierter die Arrestanten im Umgang mit anderen Menschen waren, umso einfacher können sie mit Hunden umgehen. Mir ist wichtig, dass das ohne Befehle und ohne Schreierei geht." 

Auch die MKK-Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU) und Max Schad (CDU) freuen sich über das Projekt und den Standort Gelnhausen: "Toll, dass neue Wege gegangen werden und sich auch der Minister dafür Zeit nimmt. Die Jugendarresteinrichtung Gelnhausen fällt immer wieder mit innovativen Projekten auf." (tby)

Die beiden Arrestanten beim Üben mit den Hunden
Die beiden Arrestanten beim Üben mit den Hunden
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