Zum Auftakt des Schlüchterner Weitzelfestes

Kleintiere, Kleingärten und landwirtschaftliche Erzeugnisse prämiert

Die Geehrten mit Magistratsmitgliedern vor der Rathaustür. - Fotos: Walter Dörr


Donnerstag, 04.08.2022
von WALTER DÖRR

SCHLÜCHTERN - Traditionell zum Auftakt des Schlüchterner Weitzelfestes ehrt die Stadt Schlüchtern besonders erfolgreiche Kleintierzüchter, Besitzer von Kleingärten und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Auszeichnung geht zurück auf den großen Sohn der Bergwinkelstadt Johann Joachim Weitzel (1761-1840), der seine Heimatstadt – obwohl er nicht einmal zwanzig Jahre hier gelebt hat (61 Jahre aber in Amsterdam) – per Testament begünstigte.

In einem „Reglement“ setzte er aus seinem Nachlass Prämien für „Vieh und Feldfrucht“ fest. Auch wenn das Geld schon lange ausgegeben ist, hält die Stadt an der Tradition fest und prämiert alljährlich Bürger. Die beiden Juroren Jo Härter und Bernd Reekers schauten sich wieder bei „Viehzucht und Ackerbau“ um und bestimmten so acht Sieger. Im Gasthof „Hausmann“, dem weltweit ältesten Gasthof im Familienbesitz, denn seit 1536 betreiben Hausmanns diesen Gasthof, und kürzlich zeichnete der hessische Ministerpräsidenten Boris Rhein ihn als einer der besten Dorfgasthäuser in Hessen aus, fand die Ehrung statt.

Nach zwei Jahren Corona-Pause

Erster Stadtrat Reinhold Baier freute sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause die Auszeichnung wieder durchgeführt werden kann. Ein Dank galt den Vorbereitern und Mitarbeiter der Stadt. Anhand eines Zeitungsberichtes aus dem Jahr 1947, der anlässlich des 100-jährigen Bestehens der J. J. Weitzel’schen Stiftung erschienen war, erinnerte Baier an das Feiern auf der „Platte“ am Acis.

Im Schatten der 1895 gepflanzten Weitzel-Eiche habe damals Bürgermeister Bertram als Vorsitzender der Weitzel-Stiftung das Fest eröffnet – mit der Prämierung des selbstgezogenen Viehs und der schönsten Äcker der Gemarkung. Mangels Landwirte würden 2022 jeweils drei Kleintierzüchter und Kleingärtner und zwei landwirtschaftliche Erzeugnisse ausgezeichnet. Baier sprach sich dafür aus, dass die Tradition der Ehrungen beibehalten werden sollte, auch wenn das Geld aufgebraucht sei.

Das Weitzel-Fest, das am kommenden Samstag und Sonntag in Schlüchtern stattfindet, könne nicht auf der Platte am Acis gefeiert werden, sondern werde auf der Mauerwiese gefeiert. Mit dem Bieranstich am Samstag um 18 Uhr beginne es und am Sonntag sorge das „Kunterbunte Kinderzelt“ für allerlei Unterhaltung und die Brezel-Spiele für die jüngsten Gäste. „Das Weitzelfest gehört auf die Platte,“ sagte Baier und meinte, dass man sich über die zukünftige Gestaltung nach dem Kalten Markt Gedanken machen müsse. Für dieses Jahr wünschte Baier den Gästen viel Spaß.

Das sind die "Gewinner"


Geldpreise und eine Ehrenurkunde überreichte Erster Stadtrat Reinhold Baier in der Kategorie „Kleintiere“ für den 1. Platz an Brigitte Müller (Breslauer Weg 7, Kaninchen Weiß-schwarze Russen), für den 2. Platz an Gerhard Röder (Bellingser Str. 9, Kaninchen Zwergwidder grau-weiß, Kleinchinchilla) und für den 3. Platz an Marian MacKeen (Grundstr. 92, Hühner, Wachteln).

In der Kategorie „Kleingärten“ gewann Roland Wiserner (Feldstr. 33) vor Karl Theodor Hahn (Struthweg 12) und Kerstin Röder (Schmiedsgasse 4-6). Der Mastbetrieb von Oliver und Hubertus Lübbert (Karlsbader Weg 4) siegte in der Kategorie „Landwirtschaftliche Erzeugnisse“ vor Ulrich Klein (Am Brunkenberg, Milchviehhaltung).  

Erster Stadtrat Reinhold Baier.
Erster Stadtrat Reinhold Baier.
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