Besuch im Knaus Tabbert-Werk

Bürgermeisterkandidat Klee will Camping-Tourismus im Sinntal ausbauen

Sinntals Bürgermeister-Kandidat Klee bei einem Besuch von Knaus Tabbert - Fotos: Walter Dörr


Samstag, 06.08.2022
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Daniel Klee, Kandidat der Bürgerlichen Wählergemeinschaft (BWG) für die Bürgermeisterwahl Sinntal, war im Knaus Tabbert Werk in Mottgers zu Gast. Neben der Besichtigung der Produktion und Informationen über die aktuelle Entwicklung des Arbeitsmarktes stand die Idee einer Kooperation mit dem Caravan-Hersteller in Mottgers im Mittelpunkt. 

Die Entwicklung des Tourismus im heimischen Sinntal steht im Wahlprogramm von Daniel Klee. „Der Tourismus in Sinntal kann mehr. Ich werde die Impulse geben“, sagt Klee. Und die sieht Klee in einer Kooperation mit dem Weltmarktführer Knaus Tabbert. 

Mehr Camper-Stellplätze im Sinntal 

In Form einer regionalen Patenschaft will er die Wohnmobilstellplätze im Gemeindegebiet mit Hilfe von Knaus Tabbert ausbauen. Dazu gehören auch neue Campingplätze, die ins Landschaftsbild passen. Der Campingurlaub mit Wohnmobil oder Caravan boomt und Klee sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: „Meine Familie und ich haben in diesem Jahr selbst die Luft der Camper geschnuppert und sind begeistert. Das war definitiv nicht unser letzter Urlaub mit dem Wohnmobil“. Weil die Marke Knaus Tabbert die Region seit Jahrzehnten prägt, will Klee das Unternehmen für seine Idee gewinnen. 

„Mein Ziel ist es, die Beziehungen zu allen Traditionsunternehmen in der Gemeinde zu stärken und Gemeinschaftsprojekte auf den Weg bringen“. Regionaltypische Stellplatzeinrichtungen vor ausgewählter heimischer Kulisse könnten entstehen. Klee: „Unsere Gemeinde ist wunderschön, es gibt so viel zu entdecken, vor allem unsere Burg Schwarzenfels, die vielen Wanderwege, der Kreuzweg in Weiperz, usw. Hier steckt definitiv sehr viel Potenzial im Ausbau und der Erweiterung des Caravan- und Wohnmobil Tourismus“. Dipl.-Ing. Norbert Frisch, Werksleiter von Knaus Tabbert in Sinntal-Mottgers, griff die Idee auf und ist seinerseits für erste Schritte einer konzeptionellen Zusammenarbeit bereit. 

Intensiverer Austausch mit Unternehmen

Er kann sich vorstellen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen auf vorhandenen Stellplätzen beizusteuern oder sogar Reparaturen am Standort Mottgers durchzuführen, sollte es mal eine Panne bei den Campmobilen geben. Auch Werksführungen für „Tabbert“-Touristen bietet er an. Neben der Zusammenarbeit auf diesem Gebiet strebt Bürgermeister-Kandidat Daniel Klee aber auch einen intensiveren Meinungsaustausch mit dem Unternehmen an, der, wie Norbert Frisch bestätigte, wünschenswert wäre. Frisch beklagt lange Genehmigungsverfahren bei Baumaßnahmen und oft umständliche Abstimmungsprozesse mit der Gemeindeverwaltung und dem Kreisbauamt. 

Klee stellt hier einen Zeitenwandel in Aussicht: „Mit einem der größten Arbeitgeber am Standort Sinntal mit aktuell über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ständigen Dialog zu bleiben, ist für mich Chefsache“. Denn, auch das wissen Frisch und Klee, Knaus Tabbert hat schon andere Zeiten erlebt: nach der Insolvenz im Jahre 2008 hat sich das Unternehmen dynamisch entwickelt und ist heute Weltmarktführer im Caravaning-Sektor. Und das Campinggeschäft boomt weiter. Klee sagt: „Was die Gemeinde Sinntal in Sachen Ansiedlungspolitik leisten kann, wird sie mit mir als künftigem Bürgermeister auf den Weg bringen“. 

Knaus Tabbert will Standort Mottgers modernisieren

Knaus Tabbert will auch weiterhin am Standort Mottgers modernisieren und investieren, wie Werksleiter Frisch sagte. Vor einer ausgedehnten Führung durch die Werkshallen (eine zweite Gruppe führte Betriebsratsvorsitzender Dirk Schönberger) stellte Norbert Frisch den Standort Mottgers den BWG-Mitgliedern – darunter auch Fraktionsvorsitzender Mike Richter und die Vorsitzende der Gemeindevertretung Sinntal Brigitte Hartmann, vor. 

Mit über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden täglich 25 - 30 Fahrzeuge produziert – im Jahr sind das rund 4.800. Der Branche gehe es gut, sodass man im kommenden Jahr 5.000 Stück anpeilt. Probleme hat der Werksleiter bezüglich der schlechten Nahverkehrsanbindung von Mottgers. So sei es für einen Auszubildenden schwierig, ohne Führerschein und eigenem Fahrzeug zu Knaus Tabbert zu kommen. Ein Wohnheim könne ein zusätzlicher Anreiz sein. Einen Fachkräfte-Mangel hat Knaus Tabbert, obwohl es hohe soziale Leistungen gibt und ein hoher Stundenlohn gezahlt wird. Mit dem Hinweis auf den bevorstehenden Caravan-Salon auf dem Düsseldorfer Messegelände, bei dem Knaus Tabbert in zwei Hallen mit innovativen Neuheiten vertreten ist, sagte Norbert Frisch über die Konjunkturaussichten: „Wir sind relativ optimistisch“. 

Gas-Lage beunruhigt

Die allgemeine Lage bezüglich der ungewissen Gaslieferungen beunruhigt den Werksleiter, da die chemische Industrie derzeit noch fast ausschließlich mit Gas arbeitet und es bei weiteren Einschränkungen zu Lieferengpässen kommen könne. Als Unternehmenswünsche wünschte sich Frisch mehr nahe Mitarbeiterparkplätze und Wohnwagenstellplätze (Kampf gegen die Butterblumenwiese).

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