Stadt Wächtersbach erarbeitet Energiespar-Konzept für ihre Immobilien
Dienstag, 09.08.2022
WÄCHTERSBACH - Energiesparen ist das Gebot der Stunde - auch in Wächtersbach: Nicht nur wegen des Ukrainekrieges und der möglichen Energieknappheit in den Wintermonaten, sondern auch, weil Deutschland langfristig unabhängig von fossiler Energie werden möchte, zählt jedes Engagement.
Beim Energiesparen sind die Kommunen als Vorbild für ihre Bürgerinnen und Bürger besonders gefragt. Bürgermeister Andreas Weiher und die Verwaltung arbeiten daher an einem Konzept zur Einsparung von Kilowatt und CO² für alle städtischen Immobilien. Das Sparkonzept ist auf Grundlage des Maßnahmenkataloges des Hessischen Städte und Gemeindebundes entstanden und soll für rund 50 städtische Gebäude Anwendung finden.
Optimiertes Nutzerverhalten
Das Konzept soll neben gebäudebezogenen Energiesparmaßnahmen, wie zum Beispiel die Reduzierung von Warmwasser, auch ein optimiertes Nutzerverhalten beinhalten. Für Nutzer wie Bedienstete des Rathauses, sollen per Dienstanweisung künftig weitere Regeln gelten, wie „Treppe statt Aufzug“ oder „Abstellen der Verbrauchsgeräte statt Standby bei Nichtbenutzung“ und „Raumtemperaturen absenken“.
Letzteres soll auch das Rathaus im Schloss betreffen. Auch wenn hier CO2-einsparend mit Bio-Energie geheizt wird, soll die Raumtemperatur auf 20 Grad abgesenkt werden. Zudem wurde im Schloss bereits bei der Planung energie- und umweltbewusst auf die Installation von Warmwasser-Leitungen in den Sanitärräumen grundsätzlich verzichtet. Wie weit Temperaturen von Kitas und Gemeinschaftshäuser geregelt werden sollen, wird noch erarbeitet.
Auf LED umstellen
Bereits 2016 und 2017 wurden zahlreiche Leuchtmittel in städtischen
Gebäuden auf LED umgestellt. Für die restlichen Gebäude wurde bereits
Ende vergangen Jahres ein Antrag auf Förderung für eine hocheffiziente
Innenbeleuchtung von rund 35.000 Euro in Berlin gestellt. Von der
möglichen Förderung sollen insbesondere die Dorfgemeinschaftshäuser
profitieren. Eine Bestandsanalyse der bisherigen Leuchtkörper ist
bereits erfolgt. Neben den Umwelt- und wirtschaftlichen Aspekten,
verspricht sich die Stadt Wächtersbach zudem eine verbesserte
Ausleuchtung der Versammlungsräume.
Derzeit wird weiter in der
Verwaltung eine neue Fördermöglichkeit vom Land Hessen geprüft. Hierbei
werden öffentliche Gebäude, wie Kitas und Gemeinschaftshäuser,
insbesondere zum baulichen Wärmeschutz, Anlagen zur effizienten
Wärmebereitstellung sowie Wärmerückgewinnungsanlagen gefördert.
Bürgermeister Andreas Weiher ist erfreut, dass Wächtersbach als
Klima-Kommune einen Top-Zuschlag von zehn Prozent erhalten kann, neben
der Förderquote je nach Qualitätsausbau dann bis zu 80 Prozent.
„Der Umgang mit der Energiekrise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Verbraucher zeigen schon jetzt eine hohe Bereitschaft, Energie zu sparen und mit konkreten Maßnahmen ihren Beitrag zu leisten. Mit unserem in Bearbeitung befindlichen Konzept erhoffen wir uns eine Energieeinsparung von rund zehn Prozent“, gibt sich Bürgermeister Andreas Weiher zuversichtlich. (pm)