Blumenhemd, Hose mit Schlag & kunterbunte Kleider

Sinntal-Altengronau: Eindrücke der Alegrüner Schlagerparty

Eindrücke der Alegrüner Schlagerparty - Fotos: Walter Dörr


Dienstag, 16.08.2022
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Wenn man es als 71-jähriger Greis nicht selbst er- und durchlebt hätte, man müsste eigentlich denken, dass die Gäste der „Alegrüner Schlagerparty“ ziemlich schräg aussahen. Kunterbunt ging es nämlich am Festplatz im Sinntaler Ortsteil Altengronau zu. 

Die örtlichen Karnevalisten – „Alegrüner Fosenöchter“ – ertrugen ihre Corona-Feierabstinenz nicht länger und hatten erstmal zu einer „Stand“-Party eingeladen, da der obligatorisch alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Nachbarkarnevalsverein aus dem fränkischen Zeitlofs stattfindende Faschingsumzug nicht ging. 

Für das passende Schlager-Outfit sollte in den Klamottenkisten auf dem Dachboden - im Dialekt „Buhre“ – gestöbert werden. Oder sich zumindest eine bunte Hula-Hula-Kette vom vorletzten Malle-Trip umhängen. „Wir sind heiß wie Frittenfett,“ hatte der neue Vorsitzende Janik Beringer in den sozialen Medien gepostet. Und man merkte es vor Ort. Feierwütig kann man die ausgelassene Stimmung bezeichnen, die den ARGE-Festplatz zu einer Fiesta Mexicana machte. 

Infektion mit dem Schlager-Virus

Gerne ließ man sich von dem Schlagervirus infizieren – hoffentlich war kein Kollege der Corona-Sippe da. Zahlreiche Gäste von Nah und Fern schlenderten der „Stieglitz-Knobel-Avenue“ entlang zum Festplatz, wo „die Fosenöchter“ mit ihren riesigen „Sinnpiraten“-Soundschiff vor Anker gegangen waren. Lautstark dröhnte von hier alles, was die Schlager-Stars oder Sternchen einmal auf eine Platte gesungen haben. 

Selbstgestrickte Baby-Socken von Oma Brigitte Betz

Da einige der Besucher ein „Ü“ statt ein „U“ vor ihrer Altersgruppenzugehörigkeit aus dem vorigen Jahrhundert haben, kannte man die beschwingten Weisen und sag kräftig mit. Vom Stimmungsverlauf beschreiben es „Die Kreuzberger Nächte“, die ja bekanntlich langsam anfangen, aber dann…. Ob man „Sieben Fässer Wein“ getrunken hat, wird sich bei der Abrechnung noch rausstellen. 

Zu hoffen bleibt, dass für den einen oder anderen das Versprechen „Morgenfrüh küss ich dich wach“ erfüllt wurde. Ein tolles Event haben die Alegrüner Fosenöchter auf die Beine gestellt, das im krassen Gegensatz zu dem stehen dürfte, was sich am 9. und 10. September an gleicher Stelle beim Sinner Rock abspielt. Neben dem akustischen Erlebnis war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Selbst selbstgestrickte Baby-Socken – „Fürbes“ – wurden von Oma Brigitte Betz verkauft, die man jedoch angesichts der lauen Sommernacht nicht anzuziehen brauchte. 

Übrigens: der nächste Altengronauer Faschingszug ist am 3. Februar 2024, 14.11 Uhr – ein Termin, den es sich sicherlich zu notieren lohnt.

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