SCHLÜCHTERN

"Danke, Julia!" - Kreisbauernverband protestiert gegen Agrarpolitik

Die Plakatierung an der Umgehungsstraße in Schlüchtern. - Foto: Markus Eberhardt


Freitag, 20.09.2019
von Lena Eberhardt

SCHLÜCHTERN - Seit Donnerstag steht auf einer Wiese an der Kreuzung des Autohauses Mader & Vey ein Anhänger, auf dem ein großes Plakat angebracht wurde. Auf diesem steht in übergroßen schwarzen Buchstaben "Danke, Julia! Deine Bauern". Mit dieser Aktion will der Kreisbauernverband Main-Kinzig Kritik an dem verhandelten Agrarumweltpaket des Bundes üben. Genauer, an der damit angesprochenen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). 

Anlass des Protestes ist das kürzlich vorgestellte Agrarumweltpaket. Dieses lässt die Landwirte Einkommenseinbußungen befürchten. Dabei scheint der Frust der Bauern noch viel tiefer zu gehen. Ob Mängel in der Tierhaltung, Insektensterben oder zu hohe Nitratbelastungen - die Landwirte werden zur Verantwortung gezogen. 

Der Gesetzesentwurf des Landwirtschafts- und des Umweltministeriums sieht für das Agrarumweltpaket folgendes vor: Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel wird im Main-Kinzig-Kreis beschränkt. In Zukunft darf auf 600 Hektar Ackerland und 2500 Hektar Grünland das Mittel nicht mehr zum Einsatz kommen. 

Für die Landwirte hat dieser Beschluss jedoch Folgen. Nicht nur, dass sie in die ökologische Landwirtschaft gezwungen werden, für die, die Absatzmärkte nicht groß genug seien. Auf der andern Seite wird sich das Einkommen der Bauern verringern, da die bislang freiwilligen Naturschutzmaßnahmen, nun zum Gesetz werden. Damit gebe es auch keine EU-Förderung mehr. 

Mit dem Agrarumweltpaket würden die landwirtschaftlichen Flächen stark an Wert verlieren. Vonseiten der Politik würde jedoch der Markt für ökologische Produkte komplett ausgeblendet. Denn bereits jetzt stehen die Biobetriebe vor dem Problem, ihre Getreideernten zu vermarkten.+++