Regionale Klimaanlage erhalten

So verhindert die Gemeinde Freigericht Waldbrände

Diese Kiefer in der Nähe des alten Brandplatzes, so zeigt Revierförster Markus Betz bei einem Rundgang im Wald, ist mittlerweile umringt von Buchen, die sich hier natürlich verjüngt haben. - Fotos: Link / GNZ


Freitag, 16.09.2022

FREIGERICHT - Auch wenn die Temperaturen nach der langen Hitzewelle und Dürre im Sommer endlich etwas zurückgegangen sind und Regentropfen für etwas Feuchtigkeit gesorgt haben: Die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels sorgen auch im Freigerichter Gemeindewald für Herausforderungen. Mit nachhaltiger Forstwirtschaft und dem gezielten Einbringen klimaplastischer Baumarten wird schon seit vielen Jahren erfolgreich daran gearbeitet, den Wald zu erhalten.

Dass der Freigerichter Wald heute so gut dasteht, sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit, betont Revierförster Markus Betz. „Noch vor 50 bis 60 Jahren sah das hier ganz anders aus“, erklärt er mit Blick auf den „Brandplatz“ genannten Hang südlich des Schnellmichgrundes zwischen Horbach und Neuses. Dieser habe seinen Namen nicht umsonst getragen, sondern durch wiederholte Waldbrände an dieser Stelle erhalten. Heute erinnert nichts mehr an diese Ereignisse und gebrannt hat es hier zum Glück auch lange nicht mehr.

Lage darf nicht verharmlost werden

Dieser Umstand sei vor allem der forstwirtschaftlichen Umgestaltung des Waldes an dieser Stelle zu verdanken: „Damals war das hier ein reiner Kiefernbestand“, sagt Betz. Die ältesten Bäume wurden um 1902 gepflanzt. Darunter fanden sich mit Heidelbeeren und Gräsern nur Vertreter einer trockenen Vegetation. Heute stehen hier viele Laubbäume. Der Boden ist von einer schützenden Brombeerhecke bedeckt, welche die Feuchtigkeit im Boden hält. Obwohl es lange nicht mehr geregnet hat, ist alles noch grün. Ein Feuer wäre an dieser Stelle nicht ohne weiteres zu entfachen, ist der Förster überzeugt. „Durch die forstwirtschaftliche Gestaltung haben wir erreicht, dass die Waldbrandgefahr an dieser Stelle somit deutlich geringer ist, als noch vor 50 oder 100 Jahren.“

Trotzdem dürfe die Lage nicht verharmlos werden: „Die Gefahr ist zwar gemindert, dennoch gilt es achtsam zu sein.“ Es dürfe nicht dazu kommen, dass dort, wo von Natur aus eigentlich keine Waldbrandgefahr bestehe, diese durch Fahrlässigkeit oder auch mutwillig verursacht werde. Ein Blick auf die zahlreichen Waldbrände, die diesen Sommer im Main-Kinzig-Kreis gelöscht werden mussten, verdeutlicht dies. (jus)

Mehr lest Ihr in der GNZ vom Freitag, 16. September.

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