Pink-Floyd-Tribute-Band „Echoes“ begeistert im Hanauer Amphitheater

Dienstag, 24.09.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung
HANAU - Die Musik von Pink Floyd hat eine treue Fangemeinde, denn die Engländer um David Gilmour und Roger Waters ersannen vor allem in den 60er- und 70er-Jahren geradezu magische Klänge, welche die Rockmusik revolutionierten. Die Magie dieser offenbar zeitlosen Musik transportierte im fast ausverkauften Hanauer Amphitheater nun die Pink-Floyd-Tribute-Band „Echoes“ hart am Original – und das ist immer wieder ein Erlebnis.
Bereits die ersten Töne von „Shine On You Crazy Diamond“ aus dem Album „Wish You Were Here“ lassen die Zuhörer in die unverwechselbare musikalische Welt von Pink Floyd versinken. Sie dürfen sich bei einem der legendären Konzerte wähnen, denn auch die Bühnenshow ist dem Original bis ins Detail nachempfunden. Im Zentrum steht dabei die runde Leinwand, auf der sich Puppen bewegen, Maschinen arbeiten, Stacheldraht zu sehen ist oder Mauern aufgebaut und wieder eingerissen werden. Dazu kommen Lichteffekte und reichlich Kunstnebel.
Mit „Shine On You Crazy Diamond“ erinnern sich Pink Floyd an ihren früheren Gitarristen Syd Barrett, der die Band früh verließ. Echoes nehmen ihre Zuhörer mit auf eben jene Reise und zu einer geradezu mystischen Begegnung mit einem leuchtenden, aber auch verrückten Diamanten. Dabei entlockt Sänger und Gitarrist Oliver Hartmann der Stratocaster exakt jenen Sound, der für Gilmours Spiel so typisch ist. Brachial mit tiefsten Bässen und Maschinenlärm gleich drücken Echoes „Welcome To The Machine“ in das Halbrund des Amphitheaters. Bei „Have A Cigar“ begeistert er mit markanter Stimme, um dann bei „Wish You Were Here“ die Reinheit des Klangs einer akustischen Gitarre über den Radio-Kauderwelsch floydscher Machart zu stellen. Ein Lied von der Sehnsucht zurück nach früheren Tagen und alten Freunden und von verlorenen Seelen, die Jahr für Jahr in einem Fischglas schwimmen. Das sind Songs für die Ewigkeit, die scheinbar nicht altern und immer aktuell sein werden.
Enorme Wucht entwickelt im Anschluss „One Of These Days“ mit extrem verzerrter Gitarre und Pauken vom programmatischen Album „Meddle“, das bereits erste Stilelemente beinhaltet, die später bei „The Dark Side Of The Moon“ oder „The Wall“ prägend sein werden.
Doch bevor es zu diesen geht, schieben Echoes einen Abstecher aus der Nach-Waters-Ära ins Programm. „High Hopes“ von „Divison Bell“ ist ein Meisterwerk von David Gilmour.
Danach fliegen Echoes zur dunklen Seite des Mondes. Die Musiker Bassist Martin Hofmann, Schlagzeuger Steffen Maier, Tastenmann Paul Ahrens und Saxofonist Michael Unger an der Seite von Frontmann Oliver Hartmann zeigen ihr ganzes Können bei Stücken wie „Time“, „Brain Damage“ oder „Eclipse“. Bei „The Great Gig In The Sky“, geschrieben von Richard Wright, glänzen dann die beiden Sängerinnen Ilka Müller und Carolin Riehemann. Das Publikum dankt es ihnen mit frenetischem Applaus. Die Fans sind von dieser Musik geradezu elektrisiert. Hartmann gönnt ihnen eine Pause, um sie in Teil zwei des gut dreistündigen Programms mit auf den Weg zur Mauer mitzunehmen. +++