O'zapft is

PAPPERT PLAPPERT: Lieber kotzende Jugendliche als Promis auf dem Oktoberfest

K.N-Kolumnist Moritz Pappert - Foto: Marius Auth


Montag, 26.09.2022
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - "O'zapft is": Vor wenigen Tagen wurde das Oktoberfest nach zwei Jahren Pause eröffnet. Und es zeigt sich wieder: Das Oktoberfest ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Hier treffen die verschiedensten Kulturen und Gesellschaftsklassen aufeinander.

Es gibt sie alle auf dem Oktoberfest: Die Chinesen, die nach einer halben Maß besoffen auf den Bierzeltgarnituren tanzen, die Halbstarken, die nach zwei Maß auf dem berühmten Kotzhügel liegen, und mittendrin, die Schlimmsten: die Promis.

Für die Promis ist das Oktoberfest in jedem Jahr ein Anziehungspunkt wie Kitzbühel im Winter und Sylt im Sommer. Gut, auf Sylt sind die Promis auch im Frühjahr, weil "da ist man so schön unter sich".  Aber zurück auf die Theresienwiese: Zum Vorglühen gehts ins Hugos, danach ins Bierzelt. Bei eisgekühltem Moët und lauwarmen Haxen wird hier gefeiert, bis - na ja - man genug Storys für Instagram gemacht und Promiflash ausreichend Interviews gegeben hat.

Die Promis sitzen auf der Wiesn perfekt gestylt nebeneinander und feiern das Leben. Neben richtigen Promis, wie Thomas Gottschalk, steht dann der neue Bachelor, wie auch immer der heißt. Und Gottschalk fragt sich, wer da die ganze Zeit mit ihm Selfies machen möchte. 

Früher, da war das Oktoberfest noch traditionell - ohne die ganzen Promis. Da wurde wenigstens noch gekotzt. Nach zwölf Runden auf dem Teufelsrad kam direkt das halbe Hendl mit den fünf Maß wieder raus. Mittlerweile kann man sich aber nicht mal mehr fünf Maß leisten. Eine Maß ist ja mit knapp 13 Euro inzwischen so teuer wie eine ganze Kiste (gutes) Bier im Getränkemarkt. 

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