"Ein Stück Kulturgut"

Brieftaubenverein "Gut Flug" Ostheim feiert 75. Geburtstag

Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär gratuliert dem Brieftaubenverein Gut Flug Ostheim zum 75. Geburtstag. - Fotos: Stadt Nidderau


Dienstag, 27.09.2022

NIDDERAU - Sie heißen „Heimatliebe“, „Sturmvogel“, „Treu zur Heimat“ oder schlicht „Reisevereinigung“: Die Brieftaubenzucht blickt in Deutschland auf eine lange Tradition zurück. So auch in Ostheim: Im Nidderauer Stadtteil feiert der im September 1947 gegründete Brieftaubenverein „Gut Flug“ sein 75-jähriges Bestehen.

„Die Brieftaubenzucht ist ein Stück Kulturgut, das leider mehr und mehr verschwindet. Ich finde es deshalb unglaublich schön, dass hier in unserer Stadt einer der wenigen verbliebenen Vereine im Main-Kinzig-Kreis seine Heimat hat“, würdigt Bürgermeister Andreas Bär den Jubilar. Der Rathauschef drückt „Gut Flug“ die Daumen, dass sich neue Mitglieder finden, die dem Hobby mit dem „Rennpferd des kleinen Mannes“ frönen.

"Es ist wie eine Sucht"

„Es ist wie eine Sucht: wer einmal damit angefangen hat, der hört so schnell nicht damit auf“, erklären Vorsitzender Paul Kurek und Vorstandssprecher Joachim Peter. In seinen besten Zeiten zählte „Gut Flug“ 22 aktive Züchter. Lothar Kliem, Dorin Babur, Hans Mehrling, Herbert Sauer, Manfred Lenhard, Bernhard Wörner und Vorsitzender Kurek sind im Jubiläumsjahr die sieben verbliebenen „Aktivisten“. Hinzu kommen vier passive Mitglieder, die versuchen, den Verein am Leben zu erhalten.

Es sei fast unmöglich, Nachwuchs zu finden, wenn die bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Vögel nicht in der Familie weitergegeben werden, bedauert Paul Kurek, der seit 1989 die Geschicke des Ostheimer Vereins führt. „Gut Flug“ richtete insgesamt 18 sogenannte „Wimpelschauen“ aus, bei denen jeweils mehrere hundert Brieftauben präsentiert und prämiert wurden – letztmals 1997.

„Ich würde mich freuen, wenn es irgendwann einmal eine 19. Auflage der Wimpelschau geben würde. Diese Tradition sollte erhalten bleiben. Schließlich hat die UNESCO das Brieftaubenwesen im März auf die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen“, sagt Bürgermeister Bär. (pm)

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