Erhalt der alten Scheune wird geprüft

Freigerichter Containeranlage entsteht bis bis Anfang 2023

Im Wohngebäude an der Gelnhäuser Straße 1 in Somborn werden bereits seit dem vergangenen Jahr Flüchtlinge und Wohnsitzlose untergebracht. Eine Containeranlage auf dem großen Grundstück soll die Kapazitäten nun erweitern. - Foto: Huth / GNZ


Montag, 03.10.2022

FREIGERICHT - Zur Unterbringung von Wohnsitzlosen und Flüchtlingen wird die Gemeinde Freigericht auf dem Grundstück Gelnhäuser Straße 1 in Somborn eine Wohncontaineranlage aufstellen. Die Gemeindevertreter haben dies am Donnerstagabend mit großer Mehrheit beschlossen.

Für diese zunächst bis Ende 2024 befristete Lösung wird nach bisherigen Planungen des kommunalen Eigenbetriebs eine etwa 100 Jahre alte Scheune auf dem zentrumsnahen Gelände abgerissen. Allerdings wird nun nochmals geprüft, ob das gut erhaltene Gebäude durch eine andere Platzierung der vier Container und den Abbruch einer Garage erhalten werden kann, erklärte Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD) gestern auf Nachfrage der GNZ.

Vor der Parlamentssitzung hatte Bürgermeister Albrecht Eitz ein Telefongespräch mit Christof Biba geführt. Die gut erhaltene Scheune auf der Liegenschaft Gelnhäuser Straße 1 gehörte dessen Großvater Felix Biba, einst Bürgermeister von Somborn. „Es ist das letzte noch bestehende Gebäude eines alten landwirtschaftlichen Gebäudekomplexes“, berichtet Biba in einem Schreiben an die GNZ. Solche Höfe prägten das Somborner Dorfbild bis in die 1970er-Jahre hinein. Die Scheune begrenzt das steil abfallende Gelände im Norden und gibt dem Grundstück auch heute noch einen Hofcharakter, erläutert Biba. Bei einem Abbruch sei aus seiner Sicht eine zusätzliche Stabilisierung des Hangs notwendig, da das Wirtschaftsgebäude in diesen hineingebaut wurde.

"Glaube nicht, dass der Abriss dieser Scheune notwendig ist"

„Den vielen geflüchteten Menschen aus allen Teilen der Welt müssen, wollen und können wir helfen, dazu gehört natürlich auch eine entsprechende Wohngelegenheit. Allerdings glaube ich nicht, dass der Abriss dieser Scheune notwendig ist, um dieses Ziel kurzfristig oder langfristig sowie ökonomisch sinnvoll zu erreichen“, kritisiert Christof Biba in seinem Schreiben. Dem Marburger, der eng mit der alten Heimat Freigericht verwurzelt ist, sei klar, dass aufgrund der vielen Krisenherde weltweit gerade jetzt die Zahl der Flüchtenden zunehmen wird. (ml)

Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen. Mehr dazu lest Ihr in der Ausgabe vom 01. Oktober.

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