Stahlschild als Geschenk

Städtepartnerschaft: Schlüchtern feierte im französischen Fameck

Bildunterschrift: Bürgermeister Matthias Möller und Kerstin Baier-Hildebrand übergaben als Geschenk ein großes Stahlschild an Famecks Bürgermeister Michel Liebgott (rechts). - Foto: Stadt Schlüchtern


Mittwoch, 19.10.2022

SCHLÜCHTERN - Seit zehn Jahren besteht offiziell die Städtepartnerschaft zwischen Schlüchtern und Fameck. Dieses schöne Jubiläum wurde jetzt gemeinsam bei den französischen Freunden feierlich begangen.

Dazu war eine fast 40-köpfige Delegation aus dem Bergwinkel mit dem Bus drei Tage in die knapp 350 Kilometer entfernte Stadt gereist. Darunter Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller (parteilos), Erster Stadtrat Reinhold Baier (CDU), Abteilungsleiterin Kerstin Baier-Hildebrand und Karoline Wagner, die von Seiten des Fördervereins für Städtepartnerschaften der Stadt Schlüchtern die Fahrt vorbereitet hatte.

Auf dem Hinweg wurde Station im lothringischen Metz gemacht und dort die Kathedrale Saint-Étienne besichtigt. Sie gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich. Ein gemeinsames Abendessen schloss den Tag ab. Samstagmorgen ging es auf einen sehr großen Markt in Fameck, auf dem nicht nur Obst und Gemüse angeboten werden, sondern auch beispielsweise Textilien.

Eine lange gemeinsame Geschichte


Gegen Mittag stand der offizielle Festakt zum Jubiläum im Rathaus an. Die deutsche Delegation wurde von Bürgermeister Michel Liebgott und Vertretern des dortigen Partnerschaftsvereins begrüßt. Von Joachim Truss, Chef des Schlüchterner Fördervereins, der nicht mitreisen konnte, wurde ein Grußwort verlesen. Er hatte dieses in französischer Sprache verfasst. Frankreich und Deutschland verbinde eine lange gemeinsame Geschichte, die lange Zeit auch von Kriegen geprägt war, erklärte er. Nun harmonierten die Länder und beide Städte in Freundschaft. Diese sei in der momentanen Zeit sehr wichtig: „Das ist genial, dass wir seit einigen Jahren als Freunde zusammenleben.“ Truss gab seiner Hoffnung Ausdruck, die Partnerschaft möge noch lange andauern und die Menschen sich immer besser verstehen lernen.

Bürgermeister Möller freute sich, nach drei Jahren die vertrauten Gesichter in Fameck wiederzutreffen. Aus einer formalen Städtepartnerschaft hätten sich mittlerweile persönliche Beziehungen entwickelt: „Wir treffen hier Freunde.“ Als Jubiläumsgeschenk überreichten Möller und Baier-Hildebrand ein großes Schild, das wegen der industriellen Vergangenheit von Fameck bewusst aus Stahl gefertigt war. Es weist textlich auf das Jubiläum hin. Ferner sind darauf auch die beiden Städtenamen und -wappen angebracht. Als Gegengeschenk gab es eine überdimensionale Champagnerflasche.

Möller erinnerte an die Anfänge der Kontakte, die schon zwanzig Jahre zurückreichen und auf eine Schulpartnerschaft zwischen dem Ulrich-Hutten-Gymnasium und dem Lycée Saint -Exupéry in Fameck zurückgehen. Lehrkräfte wie Michael Jürgens, Franz-Josef Schwade und Sabine Groher seien hier Wegbereiter gewesen.

Filmfestival mit Schlüchterner Beteiligung


Parallel zu dem Besuch fand in Fameck das traditionelle arabische Filmfestival „Festival du film arabe“ statt. Und das sogar mit Schlüchterner Beteiligung. Da auch eine Schülergruppe des Hutten-Gymnasiums im Bus dabei war, durften Julie Neumann und Felia Zarse als Jurymitglieder bei der Bewertung von Filmen mitwirken.

Weitere Programmpunkte für die Gruppe waren eine Stadtrundfahrt, die Besichtigung von zwei christlichen Kapellen und der „Kirmes“ in einer türkischen Moschee, der Besuch von Ausstellungen afrikanischer Künstler und ein gemeinsames Couscous-Essen. Beeindruckend für die Gäste aus Deutschland war, wie die Stadt für den 10. Jahrestag geschmückt worden war. Viele Banner und Leuchtreklamen wiesen auf das Ereignis hin. Selbst Blumenrabatten waren mit schwarzen, roten und goldenen Holzspänen geschmückt.

Möller und Baier machten abweichend vom offiziellen Programm noch eine eigene Besichtigungstour. So holten sie sich bauliche Tipps, weil beide Städte nach Ansicht des Bürgermeisters bei der Infrastruktur viele Parallelen aufweisen. Auf der Heimfahrt wurde erneut ein Abstecher nach Metz unternommen. Ziel dort war nun das Kunstmuseum Centre Pompidou. Wegen eines Marathonlaufs blieb der Reisebus jedoch in den abgesperrten Straßen stecken. Eine Eskorte der französischen Polizei sorgte schließlich für den reibungslosen Weg zu dem Museum.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es wieder zurück in den Bergwinkel. Möller sprach abschließend von einem „wunderschönen Treffen“ und einem „freundschaftlichen Wiedersehen“. (red)

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