29-jähriger Langenselbolder muss sich vorm Amtsgericht verantworten

Dienstag, 25.10.2022
LANGENSELBOLD / HANAU - „Es bleibt vieles im Unklaren“, fasste Verteidiger Dr. Felix Fleckenstein am Ende der Verhandlung vor dem Amtsgericht Hanau am Dienstag zusammen. Als gesichert kann wohl angesehen werden, dass ein 29-Jähriger aus Langenselbold einem 31-Jährigen mit dem Schlagring an die Stirn und den Hinterkopf geschlagen hat und deshalb wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt war. Dafür muss er nun 900 Euro in monatlichen Raten an die Hilfe für krebskranke Kinder zahlen.
Richterin Shanti Bhanja hatte auf der Suche nach der Wahrheit ihre liebe Not: Der Angeklagte sagte gar nichts, der Geschädigte sprach schnell und zum Teil undeutlich, der zweite Zeuge konnte nur wenig Deutsch und die anderen beiden Nachbarn hatten die Auseinandersetzung nicht gesehen. Warum diese sich zugetragen hat, wurde an diesem Tag ebenfalls nicht deutlich. Gekracht hat es aber wohl schon früher: „Das war nur eine Frage der Zeit, die beiden haben sich gegenseitig aufgeheizt“, meint der Nachbar.
Die beiden Männer haben gemeinsame Bekannte, kennen sich auch aus der Bar Casablanca. Zugetragen hat sich der Streit mit blutigem Ausgang im März 2021 in Langenselbold in einem Mehrfamilienhaus. „Ich lag in meinem Bett und habe geschlafen“, sagt der Geschädigte. Der Angeklagte habe die Zimmertür eingetreten, mit dem Pfefferspray in die Richtung der Hunde gesprüht und auf ihn eingeschlagen. Nicht ganz klar wurde während der Aussage des Zeugen, ob er die Schläge gegen den Kopf schon im und vor seinem Zimmer oder erst Im Gang und draußen, wo die beiden ein weiteres Mal aneinandergerieten, bekommen hat. Sicher ist dagegen, wo ihn der 29-Jährige mit dem Schlagring getroffen hat: Der Geschädigte lupfte seine Kappe und zeigte die Stellen, die genäht werden mussten. Er selbst habe nicht zugeschlagen. (GNZ, tsl)
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