Energie sparen, Klima und Insekten schützen

Der MKK macht sich für Reduzierung der nächtlichen Lichtemissionen stark

Vor allem im Ballungsraum Rhein-Main, aber auch im Kinzigtal sind die nächtlichen Lichtemissionen hoch. - Symbolbild: KN/Tobias Rehbein


Donnerstag, 03.11.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - Gewerbe- und Industriebetriebe, öffentliche Straßen, Wege und Plätze, aber auch Privatgrundstücke und Zugänge zu Privathäusern sind des Nachts vielfach gut beleuchtet. So gut, dass das Kunstlicht auf Tiere und Pflanzen schädlich wirkt.

Der natürliche Wechsel zwischen hell und dunkel, Tag und Nacht wird gestört und damit auch der Lebensrhythmus der betroffenen Pflanzen und Tiere. Vor allem im Ballungsraum Rhein-Main, aber auch im Kinzigtal sind die nächtlichen Lichtemissionen hoch.

Lichtglocken am Nachthimmel


Am Nachthimmel sind Lichtglocken zu sehen. Die gute Nachricht: Diese Emissionen lassen sich verringern. Den Kommunen im Main-Kinzig-Kreis kommt eine besondere Rolle zu, wenn es darum geht, sie zu reduzieren. Das dient im Übrigen nicht nur dazu, den Klimaschutz zu fördern. Von großer Bedeutung ist zudem die Möglichkeit, im kommenden Winter und weit darüber hinaus auf diese Weise Energie zu sparen.

Das Verbundprojekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Main-Kinzig-Kreis ein buntes Netz der Artenvielfalt zu spannen. Das Projektteam informiert, klärt auf und bildet weiter. Zum aktiven Insekten- und Artenschutz gehört nach Auffassung der Projektverantwortlichen und Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler zwingend das Thema Lichtverschmutzung. 

Symbolbild: KN/Tobias Rehbein

Symbolbild: KN/Tobias Rehbein

„Wir wollen auch an dieser Stelle zum einen als Vorbild vorangehen, um nacht- und dämmerungsaktive Tiere zu schützen. Sie leisten einen großen Beitrag im Ökosystem und sind extrem lichtempfindlich. Künstliche Lichtquellen ziehen sie an, irritieren und blenden, werden zur Todesfalle. Wie die 2019 im Fachblatt Biological Conversation veröffentlichte Metaanalyse des Teams um den Biologen Brett Seymoure ergab, trägt die nächtliche Lichtverschmutzung signifikant zum Insektensterben bei“, so die Umweltdezernentin. 

Zum anderen sei durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die in der Folge entstandene Energiekrise in Deutschland und Europa die Notwendigkeit erwachsen, mit allen Energiequellen sparsam zu haushalten. Indem Unternehmen, Privathaushalte und Kommunen ihre Außenbeleuchtung einer Prüfung unterziehen und anschließend entsprechende Maßnahmen ergreifen, könne Energie gespart werden.

Mascha Wiegand, Leiterin des Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“, führt aus: „Ganz gleich, ob es sich um eine privates, eine kommunales oder eine gewerbliches Gebäude oder Gelände handelt: Sollen Maßnahmen zur Lichtreduzierung ergriffen werden, sollte zunächst der tatsächliche Beleuchtungsbedarf festgestellt und die Lichtleistung möglichst gering gewählt werden. Die Lichtmenge, die Farbtemperatur, die Lichtnutzung und die Lichtlenkung sollten bedacht werden.“ (red)

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