Das sind die Träger der Heimatmedaille des Main-Kinzig-Kreises
Freitag, 04.11.2022
MAIN-KINZIG-KREIS - Doris Müller aus Bad Soden-Salmünster, Willi Sehm aus Wächtersbach und Helmut Brück aus Nidderau haben eines gemeinsam: Sie setzen sich in unterschiedlicher Weise für die Pflege ihrer Heimat und die Erforschung regionaler Geschichte ein. Für diese besonderen Verdienste überreichte ihnen nun Landrat Thorsten Stolz die Heimatmedaille 2022 des Main-Kinzig-Kreises als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung dieser Leistung.
„Sie machen das ehrenamtlich, aus ihrem großen Interesse an Geschichten und Geschichte der Heimat, aus ihrer Überzeugung heraus. Deshalb freue ich mich, dass wir in diesem Jahr aus 21 Vorschlägen drei würdige Preisträger und Preisträgerinnen ermitteln konnten“, erklärte Landrat Thorsten Stolz während der Preisverleihung, die das Zentrum für Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises organisiert hatte.
"Wer seine Heimat liebt, muss sie auch verstehen..."
Das Motto der Ehrung für Heimatpflege und Geschichtsforschung geht auf den Märchensammler, Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm (1785 - 1863) zurück, der sagte: „Wer seine Heimat liebt, muss sie auch verstehen; wer sie aber verstehen will, muss überall in ihre Geschichte zu dringen suchen.“ Das Weitertragen von Heimatgeschichte von Generation zu Generation werde durch die Verleihung der Heimatmedaille gefördert, als Anerkennung für die Bemühungen um eine lebendige Erinnerungskultur.
„Das Bemühen darum gibt Halt, Orientierung und bedeutet Verlässlichkeit. Deshalb ist die Erforschung unserer Heimatgeschichte nach wie vor aktuell. Vor allem weil es dabei nicht nur um die großen Namen der Geschichte geht, sondern auch ganz oft um ganz einfache Leute oder echte Originale“, betonte Thorsten Stolz.
Seit 1988 entscheidet der Kreisausschuss, wer die Heimatmedaille bekommen soll. „Durch unsere Würdigung werden interessante Aspekte und Bereiche der Heimatpflege und Geschichtsforschung ins öffentliche Licht gerückt, so dass sie auf der einen Seite nicht in Vergessenheit geraten und auf der anderen Seite ganz neu entdeckt werden können“, sagte Thorsten Stolz und fügte hinzu: „Dabei geht es uns auch darum, Danke zu sagen und andere anzuspornen, sich ebenfalls einzubringen.“
Für eine lebendige Erinnerungskultur
Alle drei Geehrten haben sich jahrzehntelang und kontinuierlich mit herausragenden Leistungen für eine lebendige Erinnerungskultur im Main-Kinzig-Kreis eingebracht, auf ganz unterschiedliche Weise.
Doris Müller aus Bad Soden-Salmünster engagiert sich seit 1996 im Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Bad Soden-Salmünster, der innerhalb von vier Jahren mit viel Eigenleistung eine 300 Jahre alte Hofreite saniert und darin mit viel Umsicht und Herzblut ein Heimatmuseum zum Thema „Altertümliches Leben“ aufgebaut hat. Sie kümmert sich als Leiterin des Museums um den Betrieb. Dazu gehört die Organisation der Aufsicht mit Ehrenamtlichen, aber auch die Pflege des Museumsarchivs.
Willi Sehm aus Wächtersbach-Wittgenborn ist Leiter des Töpfermuseums Wittgenborn, das ein kulturelles und heimatgeschichtliches Glanzlicht der Stadt Wächtersbach ist. Er hat auch die Verbindung Wittgenborns mit dem Impressionisten Robert Sterl (1867 – 1932) aus Ostdeutschland herausgearbeitet, der ein Atelierhaus im Ort besaß. Sterl studierte und porträtierte die Töpfer im Ort in den Jahren zwischen 1894 und 1904 und dokumentierte deren körperlich harte Arbeit beim Tonstechen, Töpfern bis hin zum Brennen.
Helmut Brück aus Nidderau-Ostheim ist Gründungsmitglied des Geschichtsvereins Heldenbergen und war bis 2017 im geschäftsführenden Vorstand des Vereins tätig. Von 1989 bis 2021 war er Vorsitzender des Arbeitskreises „Nidderauer Hefte“ der Stadt Nidderau, später umbenannt in „Arbeitskreis Stadtgeschichte“. Der maßgebliche Kopf hinter der Entstehung dieser Publikationen war Helmut Brück. Er zeichnete sich verantwortlich für die Veröffentlichungen des Arbeitskreises, die Hefte 9 bis 16 entstanden unter seiner Leitung. (red)