PAPPERT PLAPPERT: „Siga, siga" - das können wir von den Griechen lernen

MAIN-KINZIG-KREIS - In Griechenland hört man oft „Siga, siga". Das bedeutet so viel wie "langsam, langsam". Ein Wort, das man in Deutschland selten hört. Hier ist das Motto doch eher "schneller, schneller". Die Deutschen sind hektisch, haben wenig Zeit und zur Ruhe kommt man doch eher selten.

Aber gerade deshalb sollten wir uns an den Griechen ein Vorbild nehmen. Ein Beispiel aus Griechenland: Wenn es an der Kasse mal etwas länger dauert, dann regt sich niemand auf. Es ist halt eben so. In Deutschland wird direkt, wenn mehr als drei Leute vor einem sind, nach einer weiteren Kassenöffnung gefragt.

Auch auf der Straße gehen es die Griechen langsam an. Wenn da jemand mit 30 in der 50er-Zone rumfährt, dann wird gewartet und bei einer günstigen Gelegenheit überholt - oder halt auch nicht. Auf deutschen Straßen ist Hupe, Lichthupe und provokantes dicht Auffahren der Alltag. 

Die Uhren in Griechenland ticken sowieso etwas anders. Handwerker kommen dort nicht pünktlich zu einer festgelegten Uhrzeit, sondern "irgendwann zwischen Montag und Mittwoch". Gut, ob wir uns das abschauen sollten, bezweifle ich. Da ist mir die deutsche Überpünktlichkeit doch irgendwie lieber.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Griechen oft eben auch mehr Zeit haben. Schaut man in die Cafés und läuft durch die Straßen griechischer Dörfer, sieht man viele Einheimische entspannt bei einem Plausch im Café sitzen. Nach Business-Stress sieht es dort eher nicht aus.

Dennoch würde es uns bestimmt in manchen Situationen auch mal helfen, alles ein bisschen ruhiger und vor allem bedachter anzugehen. Es heißt ja nicht umsonst "In der Ruhe liegt die Kraft".

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los. Autogrammwünsche bitte per E-Mail an redaktion@kinzig.news