Appell an die Bevölkerung

Stadt Schlüchtern will 15 Prozent Energie einsparen - Weihnachtslichter bleiben

Die Weihnachtsbeleuchtung – hier im Bereich „Unter den Linden“ – sorgt dank sparsamer Lampensysteme auch in diesem Jahr für eine heimelige Atmosphäre. - Foto: Stadt Schlüchtern


Samstag, 19.11.2022

SCHLÜCHTERN - Die Stadt Schlüchtern hat sich das Thema Energiesparen ganz oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt. Im Rahmen einer dreitägigen Klausur sowie einer Arbeitssitzung der Amts- und Sachgebietsleiter wurde es kürzlich intensiv diskutiert.

„Das Thema Einsparungen kostet extrem viel Kraft“, bilanziert Bürgermeister Matthias Möller (parteilos). Die Verwaltung nehme es aber sehr ernst, allerdings werde es keine „Schnellschüsse“ geben. Es gehe schließlich nicht um kurzfristige Veränderungen, sondern um Maßnahmen, die langfristig Erfolge bringen.

Und es gibt erfreuliche Nachrichten für die Bürgerinnen und Bürger. Zwar sollen die Verbrauchszahlen um rund 15 Prozent gesenkt werden. Das Rathaus setze Verordnungen zum Energiesparen aber nur dort um, wo die Auswirkungen für die Menschen und Mitarbeiter nicht unmittelbar spürbar werden. Schon in der Vergangenheit habe die Verwaltung einiges in Richtung Energiesparen unternommen. So seien beispielsweise moderne LED-Beleuchtungssysteme, unter anderem in der Stadthalle, und der Straßenbeleuchtung an vielen Stellen installiert, energetische Maßnahmen auch in städtischen Liegenschaften umgesetzt worden.

Ein wichtiges Signal der Sicherheit sei die Entscheidung, Dorfgemeinschaftshäuser und auch das Hallenbad nicht zu schließen, sondern mit kleinen Veränderungen weiter offen zu halten. „Der Bäderbetrieb wird mit kleinen Korrekturen weitergefahren“, erklärt Möller. Auch sei es nicht verantwortbar, irgendein Gemeinschaftshaus zu schließen. Diese „weiche Infrastruktur“ müsse weiterhin für das intakte Zusammenleben der Bevölkerung und die Kulturarbeit vor Ort vorgehalten werden.

„Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und unverständlich, Dorfgemeinschaftshäuser abzusperren oder Situationen zu schaffen, in denen ein Betrieb durch eine Reduzierung der Temperatur nicht qualitativ möglich ist“, betont Möller.

„Unser Ehrenamt und dessen Ausübung“ sei die Stütze der Gesellschaft. Allerdings benötige die Stadt die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger. So sollten diese bei jeder Nutzung der städtischen Häuser prüfen, ob und in welcher Intensität eine Beheizung erforderlich ist. Und überlegen, inwieweit die unterschiedlichen Gruppierungen in den Vereinen möglicherweise an bestimmten Wochentagen gebündelt ihre Termine abhalten und auf diese Weise die Anzahl der Nutzungstage der Häuser insgesamt reduzieren.

Möller: „Wir appellieren an die Eigenverantwortung der Vereinsvorstände, Ortsvorsteher und Organisationen, Energie einzusparen, Maßnahmen zur Reduzierung von Energie zu ergreifen und gegebenenfalls Veranstaltungen und Nutzungen zusammenzufassen. Zu diesem Ansinnen geht in diesen Tagen ein Schreiben aus dem Rathaus an alle wichtigen Funktionsträger in der Innenstadt und den Stadtteilen heraus.

Eine klare Meinung vertritt das Stadtoberhaupt auch beim Thema öffentliche Weihnachtsbeleuchtung. Die Stadt habe hier schon in den vergangenen Jahren in moderne und sparsame Systeme investiert. Insofern sei es von dem Energieverbrauch und den damit verbundenen Kosten her verantwortbar, von November bis Februar dieses wichtige Kulturgut aufrecht zu erhalten. „Das ist ein Signal an die Menschen in der dunklen Jahreszeit“, betont der Bürgermeister. Möller kündigte an, dass der Jahresempfang 2023 der Stadt Schlüchtern im Januar unter dem Leitgedanken „Die Zukunft unserer Heimat“ stehen wird. (red)

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