Trotz mehrere Anläufe

Wasserbüffel ins Winterquartier abgeholt

Noch keine Lust, die Weideswiesen zu verlassen – es brauchte mehrere Anläufe, die zehn Wasserbüffel in den Viehtransporter zu treiben. - Fotos: Petra Behr


Sonntag, 27.11.2022

ERLENSEE - Knapp drei Wochen nach ihrem Umtrieb auf die kleinere Weideswiese sind die Wasserbüffel nun abtransportiert worden. Züchter Veit Leinberger kam mit drei weiteren Helfern, um die zehn Tiere in den Viehtransporter zu bewegen. 

Es brauchte mehrere Anläufe, bis Zuchtbulle 007, drei Kühe, drei einjährige und drei kleine Kälber eingefangen waren. Immer wieder fanden sie einen Fluchtweg, unter den als Zaun dienenden und von den Helfern aufgespannten Seilen durchzuschlüpfen. Erste Stadträtin und Wasserbüffelbeauftragte Birgit Behr sowie Revierförster Michael Heilmann standen am Rande des Geschehens und beobachteten den Abtrieb am Nachmittag. 

„Die wissen ganz genau, dass sie in den Stall kommen und darauf haben sie anscheinend keine Lust“, so das Resümee der beiden. Noch vor Eintritt der Dämmerung gelang es, die Tiere in den Transporter zu bewegen. Den Winter über stehen sie in ihrem Heimatstall im Vogelsberg. (red)

Erste Stadträtin Birgit Behr und Revierförster. Michael Heilmann beobachteten den Abtrieb der Herde.
Erste Stadträtin Birgit Behr und Revierförster. Michael Heilmann beobachteten den Abtrieb der Herde.

Info: 

Im FFH-Gebiet "Weideswiesen" wird eine extensive Beweidung mit Wasserbüffeln durchgeführt. Wasserbüffel eignen sich in besonderer Weise für die Bewirtschaftung von Feucht- und Nassstandorten. Damit einher ging auch ein Niedergang der artenreichen Biotope, die unter dem Einfluss der Beweidung reaktiviert werden sollen. Eine regelmäßige Mahd ließ sich, u.a. wegen der hohen Wasserstände, nicht gewährleisten. Dadurch verlor die Fläche immer mehr den Charakter einer Wiesenlandschaft und entwickelte sich zu einem recht artenarmen Röhricht und Seggenried. Durch die Beweidung mit Wasserbüffeln können diese Probleme gelöst werden. Die Tiere sind unempfindlich gegen hohe Wasserstände, können ganzjährig auf der Fläche stehen und fressen auch Schilf und Binsen in den stark vernäßten Bereichen. Zusätzlich stellen die Wasserbüffel eine Attraktion für die Region dar. Die Erfahrungen der deutschen Büffelhalter besagen, dass der Wasserbüffel einen freundlichen, gutmütigen und friedfertigen - aber auch sensiblen - Charakter besitzt.

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