Stadt Schlüchtern präsentiert neues Konzept für verfallenes Vogt-Areal

Donnerstag, 15.12.2022
SCHLÜCHTERN - Die Stadt Schlüchtern kümmert sich nicht nur um bauliche Veränderungen im Herzen der Innenstadt. Auch Schandflecken, die eher am Stadtrand liegen, sind Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) ein Dorn im Auge.
Beispielsweise die ehemaligen Vogt-Werke im Höbäckerweg. Die Gebäude des ehemaligen Herstellers von Schlachttechnik verfallen zusehends und stellen keinen schönen Anblick dar. Zusammen mit dem renommierten Planungsbüro Reith Wehner Storch, das schon einige Projekte in Schlüchtern erfolgreich entworfen hat, ist nun ein modernes Konzept für die Fortentwicklung erarbeitet worden. Die Stadtentwicklungsgesellschaft soll mit Geldern aus dem Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ dieses Quartier weiterentwickeln.
Modernes Schulungszentrum entsteht
In dem Plan ist der Bau von drei Gebäudekörpern in jeweils dreigeschossiger Bauweise vorgesehen. Zusätzlich bleibt das alte Vogt-Verwaltungsgebäude erhalten und wird zu einem modernen Schulungszentrum umgebaut. Dieses wird von einer Firma aus der Region übernommen, das an die Stelle seinen Firmensitz mit bis zu 20 Angestellten von auswärts nach Schlüchtern verlegen möchte. Um auch hier eine städtebauliche Qualität zu erreichen, soll mit dem Schulungsunternehmen ein städtebaulicher Vertrag über Form, Art und Güte der Ausgestaltung des Bestandsgebäudes geschlossen werden.
Auf dem übrigen Vogt-Gelände sollen Sozialwohnungen entstehen. Einen Großteil davon wollen die Stadt und der Main-Kinzig-Kreis langfristig zur Unterbringung von Flüchtlingen nutzen. Ein weiterer Bereich wird für die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum für Senioren und einkommensschwächere Bürger genutzt. Die neuen Wohngebäude sollen die modernsten ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen. Die Errichtung eines Hackschnitzelkraftwerks zur Versorgung der Liegenschaften ist angedacht.
Außerdem soll auf dem Vogt-Areal Platz für ausreichend Parkraum sowie eine größere Anzahl an Wohnmobilstellplätzen eingerichtet werden. Hier ist man derzeit in Abstimmung mit einem Sponsor.
Freizeitbereich mit einem Kinzigstrand
Als besonderer
Clou kommt ein Freizeitbereich mit einem Kinzigstrand hinzu. Im
Einzelnen sollen ein teilweise überdachter Spielplatz sowie ein Skate-
und Bike-Park für Jugendliche sowie ein Pumptrack - eine speziell
geschaffene Mountainbike-Strecke - entstehen. Möller: „Ich möchte auf
dem Vogt-Areal einen Bereich für unsere junge Menschen schaffen. Ich
nehme daher die Wünsche vieler Jugendlicher ernst und will im Rahmen
eines Workshops am Helle Markt den Nachwuchs animieren, gemeinsam mit
Stadt und NH Projektstadt ein Pumptrack und den gesamten Freizeitbereich
zu entwickeln.“
Mit Hilfe einer Brücke über die Kinzig wird aus
der Wohnsiedlung eine neue gefahrlose Wegeverbindung in Richtung
Sportgelände Auwiese und dem künftigen Fachmarktzentrum in der Hanauer
Straße geschaffen. Dieser Bereich der Kinzig soll zudem im Rahmen des
Programms „100 wilde Bäche“ entsprechend gestaltet und dazu vom Land
Hessen eine Förderung beantragt werden.
Die Bodensanierung, die
lange Zeit den Stadtvätern Kopfzerbrechen bereitete, sei inzwischen
abgeschlossen, erklärte Möller. Die Stadt übernimmt hierfür die Kosten
für die Maßnahmen, die das Regierungspräsidium für die Bodensanierung
beauftragt hatte. Das Land Hessen wird der Stadtentwicklungsgesellschaft
per Erbbaurecht das Areal kostenfrei überlassen.
Möller blickt erfreut auf die Neuplanung: „Wir haben uns viel Mühe gegeben und ein starkes und zukunftsfähiges Konzept entwickelt. Toll, dass wir mit den Zuschüssen die Möglichkeit bekommen, es auch umzusetzen und das Vogt-Gelände zu einem echten Gewinn für die Innenstadt werden zu lassen.“ Es sei unbeschreiblich wichtig, die Innenstadt attraktiv zu halten und Schritt für Schritt zukunftsfähiger zu machen. „Das Vogt-Gelände ist dafür ein ganz wichtiger Baustein.“ (red)
Investitionen in Klimaschutz, Energie & Stadtentwicklung
Die Unternehmen in Schlüchtern sorgen für ein gutes Gewerbesteuerergebnis.