Weil jede Minute zählt: Gründung der Voraus-Helfer-Gruppe Niederzell/Hohenzell

SCHLÜCHTERN - Im Ernstfall zählt jede Minute, um ein Menschenleben zu retten. Trotz der gesetzlichen Hilfsfrist von 10 Minuten, in der ein Rettungswagen bzw. ein Notarzt an der Einsatzstelle eingetroffen sein muss, kann es vor allem im ländlichen Raum deutlich länger dauern, bis die notwendige Hilfe eintrifft. Um eine schnelle und effiziente Hilfeleistung Vorort zu gewährleisten, haben sich insgesamt 18 Frauen und Männer aus den Freiwilligen Feuerwehren Hohenzell und Niederzell zusammen gefunden und eine Voraus-Helfer-Gruppe gegründet. Die offizielle Gründungsfeier fand am Dienstagabend im Feuerwehrhaus in Niederzell statt. Unter den anwesenden Gästen befanden sich neben Bürgermeister Matthias Möller, der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Leipold, sowie die Sponsoren Dr. Hans Konrad Neuroth, Dr. Sonchai Tiyaworabun und Birgit Tiyaworabun. 

"Ich wünsche mir, dass sich die Ausbildung zum Voraus-Helfer flächendeckend im gesamten Stadtgebiet durchsetzt", so Bürgermeister Matthias Möller. Er bedanke sich bei Heiko Kirchner und Benjamin Tiyaworabun für die Organisation zur Gründung dieser Gruppe. Er betonte, dass hierfür das Ortsbeiratsbudget genau richtig eingesetzt wurde. Finanziert wurde die Ausrüstung zum Teil durch das Ortsbeiratsbudget der Ortsteile Hohenzell und Niederzell. Die verbliebene Summe wurde durch Spenden der Sponsoren aufgebracht.

Neben den Gruß- und Dankesworten der Sponsoren und des Wehrführers Christian Lotz, wurden die Voraus-Helfer durch die beiden Gruppenleiter Benjamin Tiyaworabun und Heiko Kirchner mit der Ausrüstung ausgestattet. Jeder Helfer erhielt eine Warnweste und eine Notfalltasche mit Material zur medizinischen Erstversorgung von Notfallpatienten. Zudem gab es noch eine theoretische Einweisung in den Einsatzablauf.

Die Voraus-Helfer Hohenzell/Niederzell werden nun ab dem 01.10.2019 parallel zum Rettungsdienst alarmiert. In erster Linie wird dies automatisch beim Stichwort „Reanimation“ passieren. Darüber hinaus kann der Einsatzbearbeiter der Zentralen Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises nach eigenem befinden beispielsweise bei bewusstlosen oder vital schwer gefährdeten Patienten die Voraus-Helfer mit zum Einsatzort alarmieren, besonders wenn der Rettungsdienst eine längere Anfahrt haben wird.+++