In der Sache verbunden: Drei Religionen feiern Autokino in Gründau
Dienstag, 27.12.2022
GRÜNDAU - Bereits zum dritten Mal – für manche schon eine Tradition – wurde erneut ein temporäres Autokino am 23. Dezember und am Heiligabend errichtet. Mehr als 730 Besucherinnen und Besucher haben so Gottesdienste, ein Impulskonzert und einen Familienfilm erleben können.
Am Tag vor Heiligabend fand ein interreligiöses Highlight statt, das dieses Format ausmacht: In Zusammenarbeit der jüdischen Gemeinde Hanau, der Hessischen Jugend Ditib und der evangelischen Kirchengemeinde Auf dem Berg wurde ein besonderes Konzert organisiert: Themen, die Gläubige aus allen drei Religionen verbinden, wurden in kurzen Statements beleuchtet und jeweils durch einen Song aus verschiedenen musikalischen Genres von dem Sänger Sound of Tofino, von dem Künstlernetzwerk Geräuschimpulse, aufgenommen.
Ein Friedenszeichen gesetzt
„Wie toll ist das, dass wir mit den drei großen Religionen hier so
zusammenkommen können. Anderswo gibt es Kampf und Auseinandersetzungen,
Unterdrückung und Verfolgung. Und wir setzen ein Zeichen dagegen, ein
Friedenszeichen, natürlich gestützt von den demokratischen Strukturen,
von denen wir profitieren, ideell und finanziell“, begrüßte Pfarrerin
Kerstin Berk die Anwesenden.
Özcan Erbaşaran, Vorsitzender des
Ditib Landesjugendverband Hessen, fügte hinzu: „Den Frieden und den
Austausch zu fördern, das wollen wir gemeinsam mit diesem Projekt
erreichen – und das ist uns in den letzten Jahren immer gelungen.“
Ergänzend zum Konzert gab es bereits vorab einen Familienfilm und an
Heiligabend folgten ein Krippenspielgottesdienst und eine Christvesper.
Die ansprechende Atmosphäre wurde auf Seiten der Zuschauer mit Hupen und
Dankesbekundungen zum Ausdruck gebracht, was auch die vielen Helfer aus
den Gemeinden, die die Ordnerdienste übernommen hatten, sichtlich
freute.
„Wir sind freudig überrascht, dass das Angebot so
angenommen wurde – damit haben wir nicht gerechnet. Die interreligiöse
Zusammenarbeit ist bemerkenswert; welch wunderbares Zeichen zu diesem
Fest des Friedens“, ergänzte Christopher Hustedt, der das Autokino
bereits zum dritten Mal organisiert hat, abschließend. (red)