Hanau wird erneut als "Fairtrade-Stadt" ausgezeichnet
Dienstag, 27.12.2022
HANAU - Die Brüder-Grimm-Stadt Hanau wurde jetzt zum zweiten Mal als „Stadt des fairen Handels“ ausgezeichnet. Im November 2020 erhielt Hanau das erste Mal die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt vom Fairtrade e.V. „Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns darf Hanau weiterhin den Titel tragen“, heißt es in der Urkunde.
„Durch ihr Engagement für den fairen Handel von Ort nimmt die Stadt Hanau eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechte Welt, indem Hanau dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem besseren Einkommen verholfen wird“, so die Begründung.
Fairer Handel auf kommunaler Ebene
Die Kampagne Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in 36 Ländern mit mehr als 2000 Fairtrade-Towns, darunter London, Rom, Brüssel und San Francisco. In Deutschland tragen inzwischen mehr als 800 Kommunen den Titel. In allen Fairtrade-Towns haben sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vernetzt und fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene mit verschiedenen Initiativen.
„Wir freuen uns, wieder mit dabei zu sein und werden den Fairen Handel und Nachhaltigkeit auch zukünftig immer mitdenken, wenn wir Entscheidungen für unsere Stadt treffen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Es sei wichtig immer wieder auf das Thema Fairtrade aufmerksam zu machen und sich hier aktiv zu engagieren, denn „wir wollen Solidarität mit Menschen zeigen, die im Ausland die Dinge produzieren, die wir hier konsumieren und nutzen!“
17 Nachhaltigkeitsziele
Die Stadt Hanau ist daher seit kurzem auch Mitglied im Verein
Rhein-Main-Fair e.V., der unter dem Motto „Für eine nachhaltige Zukunft
unserer Region“ Kommunen zusammenbringt und sich zum Beispiel für die
öko-soziale Beschaffung in Kommunen einsetzt und sie bei der Umsetzung
unterstützt. Wichtig ist dem Verein, dass die Agenda 2030, in der die 17
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen enthalten sind, umgesetzt
wird.
Mit dem Hanauer Grimms Kaffee und der Hanauer Schokolade -
beides im Weltladen Hanau zu finden - wurden bereits vor vielen Jahren
erste Schritte hin zu mehr Fairness im weltweiten Handel gegangen. Das
Bildungsnetzwerk für nachhaltige Entwicklung: „Nachhaltig vernetzt –
Hanau und Region“ etablierte den Grimms Kaffee, der vom ortsansässigem
Netzwerkpartner, Fa. Kämmerer, entwickelt wurde.
„Ein wichtiger
Bestandteil ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die im
Umweltzentrum Hanau umgesetzt wird“, erläutert Gabi Schaar-von-Römer,
Leiterin des Umweltzentrums. Das Team habe unterschiedliche Kurse und
Seminare entwickelt, um Schulen, aber auch für Vereine und Unternehmen
dabei zu unterstützen Nachhaltigkeit und fairen Handel in den Alltag zu
integrieren. Dabei werde der Fokus auf Lösungen für die individuellen
Wege gelegt und ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von Europa und den
Produktionsländern für faire Produkte geschaffen. „So werden
beispielsweise Touren zum Erkennen von fairen Produkten auf dem Hanauer
Wochenmarkt oder in ausgewählten Supermärkten durchgeführt. Der Fokus
liegt dabei auf dem Erkennen der unterschiedlichen Siegel und der
Auswahl der Produkte“, berichtet Schaar-von-Römer.
Mit dem
BNE-Netzwerk in Hanau und Region, in dem über 30 Partnerinnen und
Partner aus Hanau gemeinsam den Nachhaltigkeitspreis stemmen, seien
Strukturen entwickelt worden, um Nachhaltigkeit in der Stadt sichtbar zu
machen, berichtet die Leiterin des Umweltzentrums. Die Steuerungsgruppe
zum Fairen Handel in Hanau sucht noch Unterstützung und freut sich über
aktive Mitarbeit. Interessierte wenden sich bitte an das Umweltzentrum
Hanau und finden schon jetzt Informationen auf dieser Seite. (red)