Die Menschen sind bei Konzertbesuchen weiterhin zurückhaltend – das hat Folgen
Freitag, 06.01.2023
MAIN-KINZIG-KREIS - Die Pandemie hat das kulturelle Leben mehr als zwei Jahre lang so gut wie lahmgelegt. Konzerte und andere Veranstaltungen konnten gar nicht oder nur stark eingeschränkt stattfinden. Jetzt, da die Auflagen gefallen sind, könnte es wieder richtig losgehen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Menschen sind zurückhaltend – aus verschiedenen Gründen. Für Veranstalter ist das besorgniserregend. Die GNZ hat darüber mit einigen Machern aus der Region gesprochen. Sie zeichnen ein düsteres Bild.
Frank Geist gehört in der Branche zu den „Kleinen“. Der Horbacher betreibt mit seiner Frau Heike nebenberuflich die Agentur „Ghost Events“. Für den Dienststellenleiter der Polizeistation Hanau II sind Veranstaltungen eine Art Herzensangelegenheit. Er holt die Kultur aufs Dorf. Doch damit könnte im Frühjahr Schluss sein. Inflation, Krieg, Corona, stark gestiegene Kosten für Veranstalter – all das ist ein gefährliches Gemisch. Der Besucherrückgang bei Veranstaltungen sei „die nackte Realität“, sagt Geist.
„Bei Bodo Bach oder Johannes Scherer musste ich früher nicht mal ein Plakat aufhängen, und es war ausverkauft. Das ist heute undenkbar. Beispiel Bodo Bach in Erlensee: Etwas mehr als 200 Besucher, vor drei Jahren waren es 700. Bodo sagte mir, sei froh mit 200, da bist du im Verkauf sehr weit vorne, ich spiele teilweise vor 40 oder 50 Besuchern.“ Gut laufen seiner Einschätzung nach nur noch die ganz großen Veranstaltungen wie Mario Barth oder Helene Fischer – „kleinere tun sich sehr, sehr schwer“. (GNZ, wel)
Mehr dazu lest Ihr in der GNZ vom 6. Januar.