Schnelles Internet: Licht schlägt Funk

Ekkehart Franzke aus Freigericht wünscht sich Li-Fi in allen Klassenzimmern

Schuldezernent Winfried Ottmann ließ sich in den Beruflichen Schulen im März 2021 die Li-Fi-Technik erklären. - Foto: GNZ/ Ludwig


Freitag, 20.01.2023

MAIN-KINZIG-KREIS - Schnell, sicher und ohne Gesundheitsrisiko: Das Internet durch Licht könnte eine echte Alternative zur WLAN-Funksteuerung sein. An den Beruflichen Schulen Gelnhausen verwenden die Schüler die Infrarot-Technologie, kurz Li-Fi genannt, bereits seit März 2021, um Daten auf Endgeräte, etwa Notebooks, zu übertragen. Ekkehart Franzke aus Freigericht, Mitglied der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation „Diagnose:Funk“, wünscht sich, dass diese Technik an weiteren Schulen Einzug hält. „Die Prämisse muss sein, die Hochfrequenzstrahlung WLAN aus den Klassenzimmern zu bekommen und eine gesundheitsverträgliche Datenübertragung sicherzustellen.“

Als das Hessische Kulturministerium im Jahr 2020 fast 73.000 iPads an die Schulen verteilen ließ, war die Freude groß, auch im Main-Kinzig-Kreis. Das Grimmelshausen-Gymnasium stellte die Belieferung der WLAN-Endgeräte (nur funkgesteuerte iPads) sogar als „technische Errungenschaft“ heraus. Doch die WLAN-iPads hatten keinen USB-Anschluss fürs Internet – nur zum Aufladen der Akkus. Bei der Vielzahl der Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer treten beim Verbindungsaufbau erhebliche Probleme und Interferenzstörungen auf, erklärt Franzke. „WLAN alleine – egal ob mit 5G- oder 6G-Technologie – kann die enorm steigenden Datenmengen künftig nicht mehr bewältigen. Bis der Letzte mit seinem iPad mit WLAN ins Internet konnte, war die Schulstunde um“, sagt Franzke. Das gebe aber keiner gerne zu. Denn: „Die Schul-iPads waren ja geschenkt.“

Dabei könnte es ganz anders laufen, betont der Bernbacher. „Wir haben den großen Vorteil, dass alle Schulen im Main-Kinzig-Kreis einen Glasfaseranschluss haben.“ Auf den „letzten Metern“ in den Gebäuden könnte die Li-Fi-Technik das zu schwache WLAN-Funknetz ersetzen. Die Leistungsfähigkeit des Infrarotlichts demonstrierte der Projektleiter des Fraunhofer Instituts bei der Inbetriebnahme an den Beruflichen Schulen: Die Li-Fi-Datenübertragung funktioniert, mit bis zu 1 Gbit/s im Download und bis zu 100 Mbit/s im Upload.

An den Beruflichen Schulen sei man jedenfalls nach wie vor von der Lichtwellenübertragung überzeugt, sagt Franzke. (GNZ, tsl)

Mehr dazu lest Ihr am Freitag, 20. Januar, in der GNZ.

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