Anstieg des Verkehrsaufkommens erwartet

Autofahrer standen in Hessen rund 25.251 Stunden im Stau

Zusammengerechnet standen Autofahrer in Hessen letztes Jahr rund 25.251 Stunden im Stau. - Symboldbild: Pixabay


Donnerstag, 02.02.2023

HESSEN - Autofahrerinnen und Autofahrer in Hessen standen 2022 ähnlich lange im Stau wie bereits 2021, das zeigt die aktuelle ADAC Staubilanz. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 lag das Stauniveau in Hessen (und bundesweit) aber deutlich darunter. Zusammengerechnet standen 2022 Autofahrer in Hessen 25.251 Stunden (2021: 25.165 Std.) im Stau.

Die Zahlen der aktuellen ADAC Staubilanz zeigen kaum eine Veränderung des Staugeschehens von 2021 zu 2022. Allerdings können im Jahresverlauf Schwankungen im Verkehrsaufkommen festgestellt werden. So wiesen die Monate Januar bis Mai ein höheres Staugeschehen als 2021 auf, als die zweite Jahreshälfte. Die Gründe erläutert Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen:

„Ab dem Sommer 2022 haben viele Menschen das „Neun-Euro-Ticket“ genutzt oder sind wieder mit dem Flugzeug in Urlaub geflogen, statt mit dem Auto zu verreisen. Insgesamt beobachten wir über das Jahr jedoch, dass das Stauaufkommen 2022 immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau liegt.“

Verlagerung der "Stau-Hotspots"


Wie bereits 2021 ist der Top-Stauabschnitt in Hessen auch in diesem Jahr wieder durch die Sperrung der A66 und den Neubau der Salzbachtalbrücke bedingt. Anders als im Vorjahr zeigt sich aber eine allgemeine Verlagerung der Stau-Schwerpunkte. Die drei Streckenabschnitte mit den meisten Staustunden in Hessen waren 2022:

  •     A 643: AS Wiesbaden-Dotzheim – AS Schiersteiner Straße
  •     A 4: AS Bad Hersfeld – Kirchheimer Dreieck
  •     A 44: Dreieck Kassel-Süd – AK Kassel-West


Staugeschehen in Hessen im bundesweiten Vergleich


Was die Anzahl der Staustunden betrifft, liegt Hessen 2022 trotz seiner zentralen Bedeutung im überregionalen Verkehr wie bereits im Vorjahr lediglich auf Platz fünf nach Niedersachsen. 60 Prozent der bundesweiten Staustunden entfielen im vergangenen Jahr auf Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Mit 104.191 Staustunden ist NRW wie in den Vorjahren wieder Stauland Nummer eins.

Setzt man die jeweils gemessenen Staustunden in Verhältnis zu den vorhandenen Autobahnkilometern, liegt Hessen mit 25 Staustunden je Kilometer Autobahn genau im Bundesdurchschnitt. Bei den Flächenländern steht Nordrhein-Westfalen (46) an der Spitze, gefolgt von Baden-Württemberg (37). Erwartungsgemäß waren auch 2022 die meisten Staustunden im Verhältnis zu den vorhandenen Autobahnkilometern in den Stadtstaaten Berlin (207) und Hamburg (135) zu verzeichnen.

Hessens Top Stau-Tag 2022


Hessens staureichster Tag 2022 war Mittwoch, der 25. Mai. Autofahrerinnen und Autofahrer standen an diesem Tag kurz vor Christi Himmelfahrt insgesamt 545 Kilometer im Stau (147 Staustunden). Hessens längster Stau wurde am 23. September auf der A5 zwischen der Anschlussstelle Hirschberg und dem Darmstädter Nordkreuz gemessen. Aufgrund von Baustellenarbeiten staute es sich an diesem Tag auf einer Länge von 29 Kilometer für fast sieben Stunden.

Ausblick aufs Staugeschehen


Für 2023 erwartet der ADAC Hessen-Thüringen einen weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens, was sich in den Stauzahlen niederschlagen dürfte. Der Verkehrsexperte Wolfgang Herda dazu: „Trotz bestehender Möglichkeiten zum Homeoffice konnten wir 2022 wieder eine vermehrte Rückkehr an den Arbeitsplatz feststellen, was sich in den morgendlichen Stauspitzen widerspiegelt. Für 2023 gehen wir von einer ähnlichen Entwicklung aus.“

Ebenso ist davon auszugehen, dass der Investitionshochlauf im Straßenbau auf den Autobahnen weitergehen wird. Auch 2023 und darüber hinaus werden Autofahrer mit einer Vielzahl an Baustellen für Fahrbahnsanierungen und Brückenerneuerungen zu tun haben.  

Die geplante Einführung des „49-Euro-Tickets“ im Frühjahr 2023 kann hingegen dazu beitragen die Fernstraßen zu entlasten. Ein wichtiger Faktor dafür ist jedoch der Ausbau der Infrastruktur sowie eine Verbesserung der Taktung von Bus und Bahn. „Nur wenn diese Bedingungen gegeben sind, kann langfristig ein Umstieg der Berufspendler vom eigenen Auto auf den ÖPNV geschehen“, so Wolfgang Herda.
(red)

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