Enkeltrick 2.0

Landeskriminalamt warnt vor Betrugsmasche via WhatsApp

Bereits seit 2021 registriert das Landeskriminalamt steigende Fallzahlen beim WhatsApp-Betrug in Hessen. - Symboldbild: LKA Hessen


Donnerstag, 02.02.2023

HESSEN - Wenn vermeintliche Familienangehörige per WhatsApp nach Geld fragen, sollten Empfängerinnen und Empfänger der Nachricht misstrauisch werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Betrugsversuch. Das Hessische Landeskriminalamt registriert steigende Fallzahlen und rät zur Vorsicht.

"Hallo Mama, ich habe eine neue Telefonnummer. Die kannst du dir speichern", so oder ähnlich beginnen WhatsApp-Chats, mit denen Betrüger versuchen, an Geld zu gelangen. Die Masche ist nicht neu: Bereits seit 2021 registriert das Landeskriminalamt steigende Fallzahlen beim WhatsApp-Betrug in Hessen. In den vergangenen Monaten ist die Anzahl der versuchten und vollendeten Betrugstaten nochmals massiv gestiegen, inzwischen werden mehrere Hundert Fälle pro Monat zur Anzeige gebracht.

So gehen die Täter vor


Bei der Betrugsmasche handelt es sich um einen klassischen Enkeltrick - nur eben ausgeführt via Messenger und nicht, wie früher üblich, per Telefonanruf. Die Täter melden sich über WhatsApp, teilweise geht eine initiierende SMS voraus, mit unbekannter Rufnummer bei ihren späteren Opfern. Sie geben vor, Kind oder Enkelkind zu sein, das wegen eines defekten oder verloren gegangenen Smartphones eine neue Rufnummer habe, die auch direkt abgespeichert werden solle.

Im Verlauf des Chats erfolgt die Bitte an das Opfer, Geld - mehrere Hundert oder Tausend Euro - zu überweisen. Als Grund wird eine Notlage genannt, etwa sei Online-Banking wegen des verloren gegangenen Handys nicht möglich. Dem Opfer wird versichert, es werde das Geld zeitnah zurückerhalten - was natürlich nicht geschieht. Für die Überweisung werden in der Regel ausländische Konten angegeben. Wurde das Geld überwiesen, kann es meist nicht zurückgeholt werden.

So könnt Ihr Euch und Eure Familie schützen

  • Wenn Ihr von Euch bekannten Personen unter einer unbekannten Rufnummer kontaktiert werdet, speichert die Nummer nicht automatisch ab. Fragt bei der Person unter der alten, Euch bekannten Nummer nach.
  • Geldanfragen über WhatsApp und anderen Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.
  • Achtet auf die Sicherheitseinstellungen Eures verwendeten Nachrichtendienstes.
  • Achtet auf Meldungen von WhatsApp: Der Messenger-Dienst erkennt, wenn ein bestehender Kontakt die Rufnummer ändert. Erhaltet Ihr diese Meldung nicht, seid besonders vorsichtig.
  • Kommt keinen Zahlungsaufforderungen über WhatsApp nach.
  • Stellt im Chat Fragen, die nur Eure Angehörigen wissen können, beispielsweise zu einem ausgedachten Familienmitglied. Geht die Person darauf ein, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrug.
  • Falls Ihr bereits eine Überweisung getätigt habt, nehmt Kontakt mit Eurem Geldinstitut auf.
  • Auch Kinder können ihre Eltern und Großeltern sensibilisieren, indem sie auf die Masche hinweisen und über diese aufklären.
  • Ihr habt den Verdacht, Opfer einer Straftat geworden zu sein? Erstattet Anzeige bei der Polizei und sichert den Chat-Verlauf via Screenshot. (red/sh)

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